Die Formel-1-Saison 2025 hat noch nicht einmal begonnen, trotzdem sind die Vorboten der großen Reglement-Änderungen 2026 schon spürbar. Aston Martin, im vergangenen Jahr Fünfter in der Konstrukteurswertung, hat sich nichts anderes als die Weltspitze als Messlatte gesetzt. Bisherige Mittelfeld-Teams wie die Mannschaft aus Silverstone sehen im Regel-Umbruch ihre große Chance für einen Sprung nach vorn.
Beitragen soll dazu Stardesigner Adrian Newey, den Aston Martin nach fast zwei Jahrzehnten von Red Bull abwerben konnte. Teamchef Andy Cowell sieht in Newey genau den richtigen Mann, um dem Team beim Verstehen seiner teilweise komplett neuen Werkzeuge in der neuen Superfabrik zu helfen: "Damit wir unsere Qualitäts-Standards bis zu dem Punkt anheben können, an dem wir jedes Jahr das schnellste Rennauto bauen."
Für den sportlichen Großangriff hat Aston Martin viel Geld in die erwähnten "komplett neuen Werkzeuge" investiert. Dazu zählt an erster Stelle die frisch erbaute Produktionsstätte in Silverstone mit allem, was ein Top-Team begehrt: eigener Windkanal, eigener Simulator und bei Vollauslastung über 700 Mitarbeiter. Fernando Alonso nannte den Aston Martin Technology Campus einen "Gamechanger".
In diesem Zuge gab es im Team große personelle Veränderungen. Allen voran mit Andy Cowell selbst, der Mike Krack als Teamchef ablöste. Aber auch abseits der Teamleitung gab es viel neues Personal. "Letztes Jahr sind 248 Personen zu Aston Martin neu hinzugekommen", so Cowell.
Aston Martin will Formel-1-Entwicklung beschleunigen

Neben den vielen Neuzugängen und Investitionen ändert das Team von Eigentümer Lawrence Stroll seine internen Arbeitsweisen. Das Unternehmen soll zukünftig einfacher arbeiten. "Flachere Organisationen sind von Grund auf effektiver. Die Kommunikation läuft schneller, es gibt weniger Meetings und so erreichen wir schnelleren Fortschritt", erklärt Cowell.
Insbesondere zu Beginn einer neuen Fahrzeuggeneration müssen Teams schnell auf Fehlentwicklungen reagieren können. Flache Unternehmensstrukturen helfen für den Fall einer technischen 180-Grad-Wende. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollen mit Newey die richtigen Wege für 2026 eingeschlagen werden. Am 03. März 2025 bezieht er in Silverstone sein Büro.
Von der mit Erfolgen gespickten Personalie - Newey leistete großen Beitrag für die WM-Titel von Sebastian Vettel und Max Verstappen - erhofft sich Aston Martin viel, wie Cowell betont: "Individuen wie Adrian haben den großartigen Blick für das komplette Rennauto." Dem Teamchef nach soll allerdings nicht alles auf den Schultern des Neuankömmlings lasten. "Es sind wir alle, die wir zusammenarbeiten. Das bringt ein tolles Auto hervor."
Obwohl Adrian Newey erst in ein paar Wochen offiziell bei Aston Martin seine Arbeit aufnehmen wird, glaubt Christian Danner, Experte für Motorsport-Magazin.com, dass sich der Ingenieur schon seine Gedanken gemacht hat. "Er weiß jetzt schon ziemlich genau, wo man anpacken muss", so der ehemalige Rennfahrer.
Der Einfluss Adrian Neweys auf Aston Martin gehört zu den spannenden Themen der kommenden Formel-1-Saison. Auch sind die Motorsportfans darauf gespannt, wie Lewis Hamilton bei Ferrari starten wird. Diese und weitere Fragen haben wir mit Formel-1-Experte Christian Danner im folgenden Video diskutiert:
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