Der MotoGP-Titelkampf 2024 spitzt sich zu. Jorge Martin führt aktuell 24 Punkte vor Francesco Bagnaia die Gesamtwertung an, Enea Bastianini zeigt starke Spätform und liegt nach seinem Sieg am vergangenen Sonntag 59 Zähler zurück. Im Gegensatz zu Marc Marquez - Rang vier mit 60 Punkten Rückstand - sitzen Martin, Bastianini und Bagnaia allesamt auf einer Desmosedici GP24, also dem diesjährigen Modell von Ducati. Seit dem San-Marino-GP gibt es allerdings einen augenscheinlichen Unterschied an der Maschine Bagnaias.

Jorge Martin und Enea Bastianini mit neuer Ducati-Version

Martin und Bastianini setzen seither nämlich ein Update ein. Größter Unterschied: Zusätzliche Anbauten im unteren Bereich des Hinterrades, die in Schräglagen einen Ground-Effect erzeugen und die Ducati so zusätzlich an den Asphalt saugen sollen. "Das Turning des Motorrads ist damit vielleicht etwas schlechter und in der letzten Bremsphase verliere ich damit etwas leichter die Front, aber ich habe das Gefühl, mehr Geschwindigkeit in die Kurve mitnehmen zu können", erklärt Martin. "Ich habe mich in Misano für diese Variante entschlossen und möchte jetzt nicht mehr auf die alte Version zurückwechseln."

Francesco Bagnaia vertraut auf sein gewohntes Paket, Foto: LAT Images
Francesco Bagnaia vertraut auf sein gewohntes Paket, Foto: LAT Images

Bagnaia hingegen hält am gewohnten Paket fest. "Diese Elemente am Hinterrad sind ein Paket mit der neuen Verkleidung, das ich nicht verwende", bestätigt der Weltmeister. "Jorge und Enea verwenden es vor allem, um in schnellen Kurven stärker zu sein. Für mich ist es aber schlechter. Ich fühle mich wohler, wenn sich das Motorrad etwas mehr beweget. So bekomme ich mehr Feedback."

Turbulentes Indonesien-Training für Francesco Bagnaia

Am Freitag in Indonesien schien es lange so, als würde Bagnaia mit seinem Paket Probleme haben. Diese lösten sich aber in den finalen Minuten des Trainings in Luft auf. "Ich dachte schon, dass wir wieder den Albtraum aus dem Vorjahr erleben", verrät Bagnaia. Damals verpasste er am Freitag die Top-Ten, scheiterte schließlich in Q1 und musste von Platz 13 starten. "Wir waren heute wirklich unter Druck, aber als wir am Ende einen neuen weichen Hinterreifen aufgezogen haben, war alles wieder in Ordnung."

Bagnaia wurde schließlich Vierter. Von Bastianini und Martin auf den Rängen eins und zwei trennten ihn nur 82 beziehungsweise 42 Tausendstelsekunden, Franco Morbidelli auf Platz drei war 0,003 Sekunden schneller als Bagnaia. Es bahnt sich also einmal mehr ein Kampf der 2024er-Ducatis an. Auch, weil Marc Marquez am Freitag in Indonesien nicht wirklich auf Touren kam. Er wurde nur Siebter und klagte anschließend über mangelndes Gefühl in den schnellen Kurven von Mandalika.