Die Kollision zwischen Enea Bastianini und Jorge Martin in Misano sorgte auch bei uns in der Redaktion für Diskussionen. Wenige Tage später vor dem Indonesien GP kam das Thema erneut wieder auf. Die Aussagen der MotoGP -Stars zeigten vor allem eines: Sie sind voll im WM-Modus!

Kollision in Misano: Bastianini und Martin bleiben bei ihrem Standpunkt

Natürlich haben auch Bastianini und Martin mitbekommen, dass viel diskutiert wurde. Ihre Meinung hat sich deswegen aber nicht geändert. "Ich bin nicht überrascht [über die Diskussionen, Anm. d. Red.]. Ich verließ die Strecke, um zu sehen, wie es Jorge erging. Ich dachte, er wäre gestürzt, aber er ging nur weit. Ohne das [das Zurückblicken, Anm. d. Red.] hätte ich die Linie gehalten. Ich bin immer noch der Meinung meiner ersten Reaktion von damals: Das war in Ordnung", meint der Italiener zu seinem kontroversen Manöver.

Keine Strafe für Bastianini nach Kollision mit Martin! Warum? (09:32 Min.)

Auch Jorge Martin hat seine Ansicht nicht genändert. Aber seine Antwort ließ das eigentliche Thema der Pressekonferenz am Donnerstag in Mandalika durchblicken: "Für mich macht es keinen Sinn, weiter darüber zu sprechen, was in der Vergangenheit liegt. Ich stimme nicht zu 100% zu, es war über dem Limit. Aber es ist ok. Ich muss die Entscheidung der Stewards akzeptieren. Gratulation an Enea."

Jorge Martin will sich keinen Druck machen, Enea Bastianini will angreifen

Der Pramac-Pilot will die Geschichte also abhaken. Der Grund ist klar: Er ist voll im WM-Modus. "Für mich ist es recht einfach. Je mehr Druck ich verspürte, desto schwieriger wurden die Dinge für mich. Ich möchte versuchen, mich voll auf das Fahren zu konzentrieren und meine Gefühle zu fokussieren. Wenn ich zu viel nachdenke, dann fange ich an, Fehler zu begehen. Wenn ich so weitermache und einfach immer 100% gebe, dann kann ich versuchen, dem Druck aus dem Weg zu gehen", erklärt der 'Martinator'. Also ja kein unnötiges Fass aufmachen, das ablenken könnte.

Jorge Martin in der Boxengasse vor dem MotoGP-Rennen von Misano
Jorge Martin will volle Konzentration auf die WM, Foto: Pramac Racing

Schließlich geht Martin mit einem Vorteil von 24 Punkten auf Francesco Bagnaia und sogar satten 59 Punkten vor Bastianini in den Saisonendspurt. Genau deswegen fuhr 'La Bestia' aber auch so aggressiv beim Heimrennen in Misano. Er setzt nun auf die Abteilung Attacke: "Ich muss angreifen. Ich muss versuchen, viele Rennen zu gewinnen, wenn ich um die Meisterschaft kämpfen möchte. Ich habe den ersten Teil des Jahres damit verbracht, Konstanz zu finden und so viele Punkte wie möglich ohne viel Risiko heimzubringen." Doch damit ist nun Schluss: "Jetzt ist es Zeit zu pushen. Ich muss viele Punkte aufholen, das wird nicht einfach."

Francesco Bagnaia ebenfalls mit WM-Kampfansage: Siege müssen her!

Damit ist er nicht der einzige Ducati-Star mit einer Kampfansage an diesem Donnerstag. Auch besagter Bagnaia will – zumindest vorerst – auf Risiko gehen: "Gas geben! Ich werde versuchen konkurrenzfähig zu sein und Rennen zu gewinnen. 24 Punkte sind nicht viel, aber eben auch nicht wenig. Ich muss immer noch aggressiv fahren. Nach diesen beiden Rennen [Indonesien und Japan, Anm. d. Red.] kann ich meine Herangehensweise vielleicht ändern. Aber momentan muss ich hart pushen."

Man merkte den dreien an, dass es nun in die entscheidende Phase der Weltmeisterschaft 2024 geht. Doch eigentlich gibt es ja noch einen vierten im Bunde. Marc Marquez liegt nur einen Punkt hinter Bastianini und ist damit auch noch in der Verlosung. Das interessierte den Spanier aber herzlich wenig. "Ich habe mein Ziel für diese Saison bereits erreicht. Ich werde also einfach versuchen, es weiter zu genießen", lächelte der sechsfache MotoGP-Weltmeister die WM-Fragen weg.

Die Weltmeisterschafft 2024 geht in ihre heiße Phase, aber auch das Jahr 2025 wirft bereits seine Schatten voraus. Am Donnerstag wurde der neue MotoGP-Rennkalender vorgestellt. Hier findet ihr alle Infos: