Die Formel 1 erlebt 2025 einen wahren Rookieboom mit sechs Nachwuchsstars, die in ihre erste volle Saison starten. Allerdings kommen die Neuzugänge mit einem vollkommen unterschiedlichen Level an Vorerfahrung. Bei Red-Bull-Youngster Liam Lawson lässt sich nach elf F1-Starts sogar vorzüglich darüber debattieren, ob er nun überhaupt ein Rookie ist oder nicht.

Oliver Bearman kommt ebenfalls mit viel Vorbereitung in die Königsklasse. Der Haas-Pilot schien schon seit über einem Jahr auf das Cockpit gebucht gewesen zu sein, erhielt entsprechend viele FP1-Einsätze und Testfahrten. Dazu kam noch etwas Glück, dass gleich dreimal seine Dienste als Reservepilot in Anspruch genommen werden mussten.

Oliver Bearman laut Haas-Teamchef kein Rookie: Schaut mal seine Qualifyings an

Haas-Teamchef Ayao Komatsu ist deshalb vor Saisonbeginn davon überzeugt, dass er dem Briten gar keine Rookie-Behandlung zukommen lassen muss. "Ich behandle ihn nicht wie einen Rookie in diesem Sinne", sprach er gegenüber Motorsport-Magazin.com. Bei den Testfahrten verzichtete das US-Team bewusst darauf, ihm ein eigenes Vorbereitungs-Programm einzuräumen, das normalerweise einige Qualifying-Simulationen beinhaltet hätte.

"Wir haben ihn ja letztes Jahr im Qualifying gesehen. Ich denke, er hat sich nicht so schlecht angestellt", ist Komatsu von seinem Piloten überzeugt. "In Baku hat er Nico ausqualifiziert und im Sprint-Qualifying in Interlagos auch, nach nur einem Training." Haas zog deshalb in Bahrain das ganz normale Test-Programm durch. Im Falle der US-Amerikaner bedeutet das beinahe schon traditionell: Viele Longruns und wenig Qualifying-Simulationen. Kein Team drehte so viele Runden, und das trotz eines Technik-Fauxpas.

Komatsu sagt zu dem Test-Programm: "Wir sind fokussiert darauf, Antworten zu erhalten, die wir an einem Rennwochenende nicht bekommen können." Mit nur drei Trainings-Sessions zu je einer Stunde ist der Faktor Zeit bei einem normalen Grand-Prix-Wochenende begrenzt. Auch bei den Reifen sind den Teams mit 13 Trocken-Sätzen pro Renn-Wochenende Grenzen gesetzt. Davon will man natürlich nur so viele wie nötig in den Trainings-Sessions verheizen.

"An einem Rennwochenende hat man nie zwei Sätze einer gleichen Mischung [für Longruns]. Es ist deshalb eigentlich unmöglich eine Antwort auf gewisse Test-Gegenstände zu erhalten, die einen gewissen Einfluss auf den Reifenverschleiß und das Management mit viel Sprit haben, und darauf haben wir uns fokussiert", begründete Komatsu diese Herangehensweise.

Welcher Rookie hat die besten Karten für die kommende Formel-1-Saison. Wir haben diese Frage im Video debattiert.

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