Ein havarierter Ferrari am Streckenrand, ein gecrashter Williams in der Streckenbegrenzung. Kollision im Freien Training der Formel 1! Das FP1 in Mexiko City war gerade erst in Schwung gekommen, da wurde es bereits das zweite Mal unterbrochen. Für Alex Albon und Oliver Bearman sollte es danach nicht mehr weitergehen. Was war passiert?

Ferrari Junior Bearman befand sich auf einer Cool-Down-Runde und lud seine Batterien auf, weshalb er auf der rechten Seite der Strecke verhältnismäßig langsam fuhr. Kurz nach Kurve 9, die mit ca. 215 km/h durchfahren wird, kam es plötzlich zum Knall.

Alex Albon befand sich auf einer schnellen Runde, lief auf den Ferrari mit der Startnummer 38 auf und lupfte. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den beiden Autos betrug zu diesem Zeitpunkt laut Albon ca. 100 km/h. Das führte dazu, dass der Williams übersteuerte, Albon das Heck verlor und seitlich in Bearman krachte. Danach war er nur noch Passagier, bis der gelb-blaue FW46 in der Barriere zum Stehen kam.

Zu spät gewarnt, aber keine Strafe

Ferrari-Ersatzfahrer Oliver Bearman vor Yuki Tsunoda im Racing Bull
Oliver Bearman durfte für Ferrari ins Lenkrad greifen, Foto: LAT Images

„Ich glaube, Ollie wurde am Funk zu spät gesagt, dass ich hinter ihm war und er hat alles versucht, um in den Hochgeschwindigkeitskurven schneller zu fahren“, fasste ein konsternierter Albon die Situation zusammen. „Aber ich bin am schlechtmöglichsten Punkt der Strecke auf ihn aufgelaufen und es gab nicht viel, was ich hätte tun können, um ihn [den Unfall, d. Red.] zu vermeiden.“

Die Stewards untersuchten den Vorfall nach dem Training, kamen aber gemeinsam mit beiden Parteien zu dem Entschluss, dass es sich um einen Rennunfall gehandelt habe. „Beide Fahrer waren sich einig, dass Bearmans Positionierung nicht unvernünftig, aber unglücklich war, da sie nahe an Albons Linie lag“, heißt es in der Urteilsbegründung der Stewards. „Wäre Bearman etwas weiter auf der Strecke gewesen, wäre es nicht zu einem Zwischenfall gekommen.“

Die Kollision zwischen Bearman und Albon war übrigens nicht der einzige Trainingsunfall am Freitag in Mexiko! Auch George Russell zerlegte seinen Silberpfeil. Das ist passiert:

Kostspielige Kollision: Albon verliert Trainings-Freitag

Obwohl die Stewards keine Strafen aussprachen, waren die Folgen der Kollision beträchtlich, vor allem für Albon. Der Williams-Pilot hatte gerade erst sieben Runden zurückgelegt – und es sollten am gesamten Freitag keine weiteren mehr hinzukommen.

„Es waren umfangreiche Reparaturen nötig, und das Team gab alles, um das Auto rechtzeitig für FP2 zu reparieren“, verriet Sportdirektor Sven Smeets. „Wir waren sehr nah dran, brauchten aber ein paar Minuten mehr, um Alex am Ende von FP2 ein paar Runden zu ermöglichen.“

Die Stewards sind momentan viel gefragt in der Formel 1. Neben Kollisionen und Überholmanövern beschäftigen auch Technik-Tricks die FIA. Christian fasst die Kontroverse um McLaren und Red Bull in unserem Video übersichtlich zusammen:

Formel 1 Technik-Tricks von Red Bull & McLaren erklärt! (13:49 Min.)