Mattia Binotto hat bereits eine lange Formel-1-Karriere hinter sich. Schon während der Ära Michael Schumacher fungierte er bei Ferrari. Von 2019 bis 2022 war er bei den Roten Teamchef, ehe Frederic Vasseur auf ihn folgte. Zu schwer wog die Niederlage 2022 gegen Red Bull. Nun ist Binotto zurück - mit Sauber/ Audi. Für Binotto ist es eine besondere Herausforderung, denn nicht nur ist das Projekt ambitioniert, sondern seine erste Bewerbung in der Formel 1 vor so vielen Jahren ging ebenfalls an Sauber.
Binotto: Habe gehofft, ein Teil von Audi zu werden
Bei Audi (noch Sauber) tritt Binotto in die Fußstapfen von Andreas Seidl. Die Ausgangssituation: Eine gänzlich andere als noch 2019 bei Ferrari. Sauber kämpft nicht um Weltmeisterschaften, sondern vielmehr um Weltmeisterschafts-Punkte. Doch selbst das bislang 2024 nicht erfolgreich.
Null Punkte und Konstrukteurs-Rang zehn stehen nach 18 Saisonenden. Dennoch: "Audi war das einzige Team, bei dem ich wirklich gehofft habe, dass ich ein Teil davon werden könnte. Da geht es nicht nur um die Herausforderung, sondern auch die Marke selbst. Audi hat in vielen Motorsport-Kategorien teilgenommen und alle davon gewonnen", so Binotto.
Genau das will Audi auch in der Formel 1. Doch der Weg mit Sauber dürfte steinig werden. Nicht nur hinkt das Team derzeit hinterher, sondern für Audi wird es der erste Formel-1-Motor jemals. Für Binotto hat das Engagement bei Audi jedoch auch eine persönliche Note.
"Als ich mich damals das erste Mal in der Formel 1 beworben habe, war meine erste Bewerbung an Sauber gerichtet. Ich bin überzeugt vom Projekt, von den Leuten und von den verfügbaren Ressourcen", sagt Binotto.
"Das ist das bisher herausforderndste Projekt für mich. Bei Ferrari habe ich klein angefangen und immer wieder einen kleinen Schritt nach oben gemacht und etwas mehr Verantwortung bekommen. Hier ist es ein komplett anderer Aspekt."
Mattia Binotto: Es war schwer nach 28 Jahren zu stoppen
Ferrari führte Binotto immerhin kurzzeitig an die Spitze der Königsklasse zurück. Als der Italiener 2019 übernahm gewannen die Roten noch Rennen. Doch kurz darauf folgte eine Kontroverse rund um den eigenen Motor. 2020 fiel Ferrari plötzlich weit zurück - und brauchte 2021 um sich zu rehabilitieren.
Zu Beginn der Saison 2022 kämpfte Ferrari wieder um die WM-Krone. Diesmal nicht mit Lewis Hamilton und Mercedes, sondern mit Max Verstappen und Red Bull. Das Ergebnis blieb jedoch dasselbe. Ferrari fing zwar stark an, zog aber spätestens ab Saisonhälfte zwei den kürzeren im Entwicklungsrennen. Red Bull enteilte. Binotto ging.
"So plötzlich nach 28 Jahren 100 Prozent zu stoppen ist sehr schwer. Zuhause habe ich mir weiter alle Sessions angeschaut und alles analysiert. Ich wollte aber keinen Kompromiss akzeptieren, was meine Angebote angeht. Ich habe auf das eine Projekt gewartet", spricht Binotto über das Projekt Audi. "Als es kam, haben wir innerhalb von zwei Tagen unterschreiben. Ich denke, das zeigt die Bereitschaft."
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