Wie zu erwarten war auch das MotoGP-Rennen am Sachsenring für Honda ein Trauerspiel. Wildcard-Pilot Stefan Bradl und seine Markenkollegen Joan Mir, Luca Marini, Johann Zarco und Takaaki Nakagami kamen zusammen übers Wochenende nur zu drei WM-Punkten. Dennoch bot das Wochenende vor Allem für Bradl eine Menge Gesprächsstoff.

Stefan Bradl: Zwischenfall wie mit Marc Marquez kann passieren

Im Training am Freitag ging es für Stefan Bradl nicht über den 21. Platz hinaus, somit musste er im Q1 antreten. Genau dort traf er auf Marc Marquez, der sich kurz vor dem Ende der Session auf seine letzte schnelle Runde begab. Nach Kurve stand ihm dann allerdings sein ehemaliger Honda-Kollege Bradl im Weg. Marquez musste seine Runde abbrechen, Bradl wurde mit einer 3-Plätze-Gridstrafe für den Grand Prix belegt. "Ich möchte mich noch einmal bei Marc entschuldigen. Ich bin sofort nach der Session zu ihm gegangen und habe persönlich mit ihm gesprochen", erklärte der Zahlinger. "Solche Vorfälle können passieren und ich halte meine Hand hoch, dass das mein Fehler war."

Jorge Martin schon wieder ratlos! Schwerwiegender MotoGP-Sturz (07:41 Min.)

Im Sprint lief dann nicht sonderlich viel zusammen, nach 15 Rennrunden kam Bradl mit 23 Sekunden auf Sieger Jorge Martin als 19. über die Ziellinie. Immerhin konnte der Home-Hero den Honda-Stammfahrer Joan Mir klar hinter sich halten. "Generell haben wir heute interessante Daten für die Ingenieure sammeln können. Das gilt auch für den Sprint, wo ich die meiste Zeit mit Joan [Mir] und Taka [Nakagami] mithalten konnte", freute sich der 34-Jährige.

Auch am Sachsenring konnte Bradl mit den Honda-Stammfahrern mithalten, Foto: LAT Images
Auch am Sachsenring konnte Bradl mit den Honda-Stammfahrern mithalten, Foto: LAT Images

Stefan Bradl: Von der deutschen Rekordkulisse nach vorne gepusht

Das Grand-Prix-Rennen über 30 Runden hielt ebenfalls keinen Erfolg für den Deutschen bereit. Er kam als 18. Mit 43 Sekunden Rückstand ins Ziel. Wieder besiegte er Joan Mir. Der Fokus der Honda-Mannschaft lag jedoch sowieso nicht auf dem Rennergebnis, sondern auf der Testarbeit und der Weiterentwicklung der RC213. "Jetzt werden wir das, was wir gelernt haben, mitnehmen und mit dem Testteam weiterarbeiten, um für die Zukunft aufzubauen", erklärte Bradl nach dem GP am Sonntag. "Diese Wochenenden sind nicht nur für uns nützlich, sondern auch, um Dinge über die anderen Hondas und auch die anderen Motorräder besser zu verstehen."

Wenig später gab es dann allerdings noch eine weitere Strafe. Bradl, Zarco und Augusto Fernandez hatten gegen die Reifendruckregel verstoßen und diesen unterschritten. Nach dem MotoGP-Regelwerk wurden alle drei von den Stewards mit einer 16-Sekunden-Strafe belegt - Bradl fiel dadurch von Position 18 auf P20 zurück. Ein Verlust, der also durchaus verkraftbar ist.

Ein besonderes MotoGP-Erlebnis war der Deutschland-Grand-Prix am Sachsenring für Stefan Bradl aber dennoch. "Es ist immer eine große Freude, auf dem Sachsenring zu fahren. Ich muss mich bei den Fans für ihre Unterstützung an diesem Wochenende bedanken", schwärmte Bradl von der Rekordkulisse am Sachsenring. "Das habe ich auf der Strecke gespürt und auch jedes Mal, wenn ich im Fahrerlager oder bei Side-Events war."