Mit Ende 2023 hatte sich Haas von seinem langjährigen Formel-1-Teamchef Günther Steiner getrennt. Danach wurde es schmutzig: Erst klagte Steiner gegen Haas, dann separat Haas gegen Steiner. Die Streitereien lichten sich nun. Zumindest Steiner gibt seine Forderungen gegenüber dem Ex-Arbeitgeber auf.

Steiner hatte im letzten April im US-Bundesstaat North Carolina ein Verfahren angestrengt. Hintergrund: Er fühlte sich um Provisionszahlungen gebracht. So hätte Haas in Steiners Augen seinen Namen oder Bilder von ihm nach Beendigung der Zusammenarbeit nicht mehr einfach so nutzen dürfen, obwohl sein Vertrag mit Haas am 31. Dezember 2023 schlicht ausgelaufen und nicht verlängert worden war.

Worum es im Detail ging, oder um wie viel Geld, das ist unklar. Beide Seiten stellten sicher, dass in den öffentlich zugänglichen Gerichtsdokumenten möglichst viel geschwärzt wurde. Im Groben betraf es Zahlungen, die nicht explizit in Steiners Vertrag inkludiert worden waren. Haas argumentierte, dass man alle vertraglichen Vereinbarungen erfüllt hatte und Steiner das seinerseits akzeptiert hatte.

Steiner zieht Klage gegen Haas nach 28 Stunden Mediation zurück

Wie dem auch sei - anstatt einen zunehmend komplizierten Prozess weiter in die Länge zu ziehen, beauftragten beide Parteien für die ersten Wochen 2025 schließlich eine Mediatorin, um die Affäre außergerichtlich beizulegen. Nach insgesamt 28 Stunden und 36 Minuten an klärenden Gesprächen zwischen Steiner, zwei Vertretern von Haas und mehreren Anwälten einigte man sich in allen Punkten. Steiner zog daraufhin seine Klage zurück und verzichtete auch auf die Möglichkeit, sie erneut einzureichen.

Haas Ingenieurs-Direktor Ayao Komatsu lauscht den Ausführungen von Formel-1-Teamchef Günther Steiner.
Steiner zu seiner Zeit als Haas-Teamchef, Foto: Haas F1 Team

Haas bestätigte nur diese Übereinkunft am 21. Februar in einer knappen Stellungnahme: "Günther Steiner hat alle davor in der Klage genannten Anschuldigungen zurückgezogen, und alle Forderungen gegen Haas Formula, LLC wurden rechtskräftig abgewiesen. Sowohl Herr Steiner als auch Haas Formula, LLC wünschen einander viel Erfolg für die Zukunft und haben keine weiteren Kommentare zu der Angelegenheit." Die Übereinkunft an sich ist nicht öffentlich.

Der zweite Prozess - Haas' Klage gegen Steiner und dessen Buchverleger - hatte bereits im letzten Herbst in einem Urteil gemündet. In diesem Falle zugunsten von Steiner. Haas hatte erfolglos versucht zu argumentieren, dass Steiner keine Bilder von Haas-Autos mit Haas-Logos in seinem Buch 'Surviving to Drive' hätte nutzen dürfen. Gegen dieses Urteil legte Haas jedoch zuletzt Berufung ein.

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