Knapp eineinhalb Wochen sind erst vergangen, seit die General-Motors-Marke Cadillac endlich die Zusage für einen Formel-1-Startplatz ab 2026 bekommen hat. Jetzt geht es aber schnell: Am 6. Dezember bestätigt der Hersteller schon den Teamchef, der das ursprünglich von Michael Andretti aufgezogene Projekt jetzt anführen wird.
Der Job geht an einen in der Formel 1 bereits erfahrenen Mann, nämlich den 59-jährigen Graeme Lowdon. Lowdon war ohnehin bereits in den letzten zwei Jahren als Berater eng mit dem Andretti-Projekt verbunden. Michael Andretti trat zuletzt komplett zurück und überließ seinem Geschäftspartner Dan Towriss sowie dem GM-Konzern das Feld. Nur sein Vater Mario Andretti bleibt als Vorstandsvorsitzender zurück.
GM-Cadillac setzen bei F1-Teamchef auf Konstanz
Dass GM aber das noch unter Michael Andretti aufgebaute operative Geschäft größtenteils übernimmt, ist keine Überraschung. Der Streit über die Zulassung mit dem F1-Management zog sich größtenteils nur über Andretti selbst hin, nicht mit dem Team, das er unter sich aufgebaut hat. Nur allzu gerne behält GM einen erfahrenen Mann wie Graeme Lowdon.
"Mit Graeme zusammenzuarbeiten war in den letzten zwei Jahren wundervoll", sagt Mark Reuss, Präsident von General Motors. "Er hat große Expertise im Motorsport und er weiß, wie man ein Team zusammenstellt, das Hochleistungen bringt. Er entspricht auch den Werten, welches das F1-Team von Cadillac in allen Unternehmungen auf der Strecke und abseits davon vertreten wird."
Für Lowdon ist die Berufung zum Teamchef eine Ehre: "Die Formel 1 ist der beste Sport der Welt, und bei Teams geht es nur um die Menschen. Das hier ist ein Team mit einer echten Liebe für Racing, und wir haben die Erfahrung und Expertise, um genau das zu tun."
Wer ist der neue Cadillac-Teamchef Graeme Lowdon?
Außerdem ist es für Lowdon ein zweiter Formel-1-Versuch. Er war der Mann, der sich für das einst 2010 gegründete neue F1-Team Virgin verantwortlich zeigte, und führte die Mannschaft bis 2015 durch ihre weiteren Existenzen als Marussia und Manor. Erfolge feierte er kaum - eben hauptsächlich aus Mangel an Ressourcen.
Ende 2015 verließ Lowdon das Team, ein Jahr später sperrte die Mannschaft komplett zu. Danach führte er ein WEC-Programm von Manor an und fungierte im F1-Fahrerlager als Manager von Zhou Guanyu.
"Ich unterschätze die Aufgabe vor mir nicht und habe größten Respekt vor der Konkurrenz", versichert Lowdon. "Ich freue mich auf die Herausforderung. Einstweilen läuft unsere Arbeit planmäßig weiter." In seinem Führungsstab finden sich unter anderem auch Ex-Renault-Cheftechniker Nick Chester und Renault-Operationsleiter Rob White.
diese Formel 1 Nachricht