Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein kann heute Geschichte schreiben und sich zum ersten deutschen Titelgewinner in der Elektrorennserie küren. Durch seinen gestrigen Sieg und Startplatz vier im heutigen Finalrennen in London (ab 18:00 Uhr live auf DF1) hat sich der 29-Jährige eine durchaus gute Ausgangsposition für den erhofften Erfolg geschaffen.
Cassidy holt Pole, Titelanwärter alle in Top-4
Allerdings ist die Konkurrenz in Form von Jaguar allgegenwärtig. Die beiden „Raubkatzen“ mit den Neuseeländern Mitch Evans und Nick Cassidy starten nämlich vor Wehrlein in das 16. und letzte Saisonrennen.
Die äußerst spannende Konstellation hätte damit nicht dramatischer sein können. Im Qualifying hatten sich nämlich in der Gruppenphase und im Viertelfinale die Top-3 der Gesamtwertung durchgesetzt und sich damit für das Halbfinale qualifiziert, in dem sich zwei deutsche Rennfahrer (Günther und Wehrlein) mit den beiden Neuseeländern (Cassidy und Evans) messen mussten.
Dabei konnten sich Cassidy gegen Wehrlein und Günther gegen Evans behaupten und ins Qualifying-Finale einziehen. Der Jaguar-Pilot riskierte in der alles entscheidenden Qualifikationsrunde alles und blieb dabei als erster Fahrer überhaupt mit seiner Zeit von 1:09,871 Minuten unter 70 Sekunden. Günther fuhr die insgesamt zweitschnellsten Zeit (1:10,040 Minuten) und war damit nur 0,169 Sekunden langsamer als Cassidy.
Der Jaguar-Werksfahrer und ehemalige DTM-Pilot, der zuletzt im vergangenen Jahr an gleicher Stelle auf dem besten Startplatz stand, verringerte durch seinen Husarenstreich den Rückstand auf seine beiden direkten Konkurrenten um drei Punkte, mit der die schnellste Quali-Runde laut Reglement belohnt wird.
Damit liegt das Trio, das als einziges noch Titelchancen besitzt, vor dem absoluten Showdown innerhalb von nur vier Punkten: Wehrlein (180), vor Evans (177) und Cassidy (176). Jeder der drei Fahrer, der das finale Rennen gewinnt, ist automatisch auch erstmals Weltmeister, denn der Zweitplatzierte erhält sieben Punkte weniger (18:25) als der Sieger. Auch der Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde spielt dann keine Rolle mehr!
Noch spannender wird es allerdings, wenn Günther das Zünglein an der Waage spielt und das Rennen von Startplatz zwei aus gewinnen sollte, denn dann sind die Abstände für die folgenden Plätze deutlich geringer: P2 = 18 Punkte, P3 = 15, P4 = 12, P5 = 10, P6 = 8, P7 = 6, P8 = 4, P9 = 2 und P10 = 1 Punkt. Bei einer dieser möglichen Konstellationen dürfte entweder ein Rechenschieber oder ein Computer für ein schnelles Endergebnis sorgen.
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