Ein bisschen gleichen sich die Bilder in der MotoGP und der Superbike-WM. Während beide Rennserien ihre Auftakt-Wochenenden bestritten, musste jeweils ein Star der Szene verletzt zusehen. Und bei beiden ist der Zeitpunkt der Rückkehr unklar. Während Jorge Martin von einem verfrühten Comeback abgeraten wird, hat nun auch Jonathan Rea Einblick in seine Lage gegeben.
War deprimiert! Joanthan Rea in der Zuschauerrolle
Der Yamaha-Pilot verletzte sich durch einem heftigen Highsider bei den Testfahrten zur Superbike-WM auf Phillip Island. Mehrere Brüche am linken Fuß waren die Folge. Nach dem Auftakt an selber Stelle wird der Rekordweltmeister auch definitiv in Portimao (28. bis 30. März) fehlen. Yamahas MotoGP-Testfahrer Augusto Fernandez startet dort als sein Ersatzmann.
"Mir geht es recht ordentlich, es ist natürlich ein bisschen frustrierend, zu Hause zu sein und nicht viel tun zu können", meldete sich Rea nun aus seiner erzwungenen Zuschauerrolle. Diese war nicht leicht durchzustehen: "Da ich ein 'Petrolhead' bin, fiel es mir schwer, die Rennen zu verfolgen, und in der ersten Woche war ich ziemlich deprimiert." Dennoch gibt es auch positives zu berichten. Die Schmerzen haben zwei Wochen nach seiner Operation deutlich nachgelassen. Diese konnte erst mit Verzögerung durchgeführt werden, da der linke Fuß zunächst zu stark angeschwollen war.
Rea zieht alle Register für Heilung nach Superbike-Unfall
Nun lautet das Gebot der Stunde aber Geduld. Nicht so leicht für den sechsfachen Weltmeister: "Nach unseren positiven Wintertests bin ich so motiviert, wieder auf das Motorrad zu steigen, dass ich alles tun werde, um den Genesungsprozess zu fördern, aber natürlich muss man vorsichtig sein."
Dabei lässt der Yamaha-Pilot nichts unversucht. Er erzählt aus dem Repertoire seiner Genesungshilfen: "Ich habe mir alles angeschaut: Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und natürlich die Dekompressionskammer, die ich jetzt zu Hause habe. Sobald der Gips abgenommen wird, gibt es alle möglichen Dinge, wie zum Beispiel Ultraschallgeräte für die Knochenheilung, mit denen man den Prozess ein wenig beschleunigen kann."
Mit Gips am Bein kein Training möglich: Rea mahnt sich zur Geduld
Wo wir aber auch schon bei der ersten Enttäuschung sind: Der Gips ist noch dran. Eine weitere Frage der Geduld. "Ich hatte gehofft, den Gips abnehmen zu können, aber er bleibt vorerst dran, nur um sicherzugehen. Es braucht Zeit, der Fuß ist ein wirklich wichtiger Teil des Körpers für die Belastung, also muss ich die Reha mit Sorgfalt angehen. Und wenn das noch ein paar Wochen in einem Gips bedeutet, dann werde ich das tun", beteuert Rea.
Zwar trainiert der 38-Jährige bereits wieder ein wenig an Oberkörper und Nacken, doch mehr geht mit der Einschränkung des Gipses erstmal nicht. "Es ist immer schwierig, wenn man verletzt ist und man nach einem Zeitplan gefragt wird. Natürlich hat man ein Ziel im Kopf, aber es ist wichtig, auf die Spezialisten, Physios und meinen Heimtrainer zu hören. Manchmal ist man im Rennsport so sehr auf seine Rückkehr konzentriert, dass es vielleicht das Beste wäre, noch ein Rennen auszulassen, um der Verletzung noch ein bisschen Zeit zu geben", mahnt er sich selbst zur Besonnenheit.

Comeback erst bei voller Fitness? Will 100% geben können!
Als Grund für diese selbst auferlegte Geduld gibt er nicht die Gefahr einer erneuten Verletzung an. Vielmehr geht es um Leistung: "Die WorldSBK ist im Moment auf einem so hohen Niveau, dass ich erst wieder auf das Motorrad steigen möchte, wenn ich weiß, dass ich 100 Prozent geben kann, denn das ist es, was mein Team, Yamaha und ich verdienen. Es ist schwer, geduldig zu sein, aber wir gehen durch diesen Prozess."
Bis zum übernächsten Rennwochenende in Assen ist es noch etwa ein Monat. Danach gibt es eine längere Pause bis zum Wochenende in Cremona. Den gesamten Rennkalender findet ihr hier.
Bevor die Superbike-WM wieder loslegt, steht erst einmal die Rückkehr der MotoGP in Argentinien auf dem Plan. Hier findet ihr alle Infos, wie ihr den zweiten Grand Prix des Jahres verfolgen könnt:
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