Die Formel 1 könnte schon in wenigen Jahren ein Rennen in Thailand abhalten. Nachdem schon seit Monaten Gerüchte über einen Grand Prix in dem südostasiatischen Land kursieren und auch erste Gespräche zwischen politischen Vertretern des Königreiches und der Königsklasse bekanntwurden, gab es heute ein weiteres wegweisendes Treffen über die Abhaltung eines Stadtrennens in der Hauptstadt Bangkok.
Am Dienstag war F1-Boss Stefano Domenicali zu Gesprächen mit der thailändischen Premierministerin Paetongtarn Shinawatra zu Gast, wie die Königsklasse mitteilte. Domenicali erklärte nach dem Treffen: "Ich habe mich sehr gefreut, heute mit Paetongtarn Shinawatra, der thailändischen Premierministerin, und ihrem Team zusammenzutreffen, um ihre beeindruckenden Pläne für ein Rennen in Bangkok zu besprechen."
Thailand-GP: Fährt die Formel 1 ab 2027 in Bangkok?
Im Fokus steht dabei vor allem das Stadtviertel Chatuchak, das im Norden von Bangkok liegt. Dieses Gebiet, das für den größten Markt des Landes berühmt ist und ungefähr auf halbem Weg zwischen dem Zentrum und dem internationalen Flughafen der Metropole liegt, wurde im Vorjahr unter einer Reihe von Ideen als potenzielle Austragungsstätte eines Grands Prix auserkoren.
Im Raum steht derzeit, dass das südostasiatische Land ab 2027 Teil des Formel-1-Kalenders werden könnte. Bis dahin laufen eine Reihe von Verträgen aus: Das Ende des Niederlande-GPs nach der Saison 2026 ist bereits fix. Auch eine Verlängerung mit der F1-Strecke in Barcelona erscheint aufgrund des geplanten Madrid-Debüts im kommenden Jahr als unwahrscheinlich. Die Verträge mit Austin und Baku laufen ebenfalls nur bis 2026, aber in diesen Fällen spricht kaum etwas gegen eine Vertragsverlängerung.
Noch befindet sich aber ein Deal mit Thailand in weiter Ferne. Domenicali spricht davon, dass sich die Verhandlungen noch Wochen und Monate ziehen würden. Thailand ist bislang in der Geschichte der Formel 1 als Grand-Prix-Austragungsstätte noch ein weißer Fleck. Im südostasiatischen Raum findet seit 2008 der Große Preis von Singapur statt, von 1999 bis 2017 machte die Königsklasse zudem in Malaysia Station. Ein Debüt in Vietnam 2020 wurde wenige Wochen vor der Abhaltung zunächst aufgrund von Covid-19 und in den Folgejahren aufgrund von finanziellen Problemen abgesagt.
Bekommt Alex Albon ein F1-Heimrennen?
Fahrerseitig ist Thailand durch den in London geborenen Williams-Piloten Alex Albon vertreten. Er ist übrigens nicht der einzige Thai, der in der Geschichte der Königsklasse an den Start ging. In den 1950er-Jahren startete Birabongse Bhanudej unter dem Namen Prince Bira bei 19 Formel-1-Rennen. Auch für Red Bull wäre der Thailand-GP in Form der thailändischen Mehrheitseigentümer des Energy-Drink-Konzerns so etwas wie ein Heimrennen.
Dem Formel-1-Rennen könnte der Lauf der MotoGP in Thailand zum Opfer fallen. Die Streckenbetreiber des Chang International Circuit in Buriram, wo in diesem Jahr erstmals der Saisonauftakt der Motorrad-Weltmeisterschaft über die Bühne ging, kündigten Anfang März an, dass die thailändische Regierung den 2026 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wolle. Ob sich das beliebte Rennen im Osten des Landes rein aus privater Hand oder etwa durch die Provinzverwaltung finanzieren lässt, und so im Kalender bleibt, ist unklar.
Thailand ist aber nicht der einzige Interessent für ein Formel-1-Rennen. Mit Südafrika und Ruanda sind gleich zwei afrikanische Nationen daran interessiert, einen Grand Prix an Land zu ziehen. Auch Südkorea soll zwölf Jahre nach dem letzten Grand Prix auf dem Korea International Circuit in Yeongam an einer Rückkehr in die Königsklasse arbeiten.
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