Andrea Dovizioso hat sich etwas rar gemacht in der MotoGP. Nach seinem Rücktritt mitten in der Saison 2022 hat er nurmehr durch einen Sturz auf einem Motocross-Bike vor einigen Monaten auf sich aufmerksam gemacht. Von diesem hat sich 'Dovi' mittlerweile glücklicherweise erholt. Beim Besuch der Königsklasse in Mugello deutete sich an, dass das Kapitel MotoGP für den Italiener noch nicht ganz vorbei sein könnte.

Ex-Stars als MotoGP-Testfahrer liegen im Trend

"Ich habe keine konkreten Pläne, aber es ist immer schön, wenn die Hersteller dich anrufen, um mit dir über die Zukunft zu sprechen", gab 'der Professor' an. Dabei geht es natürlich nicht um ein Comeback als Vollzeit-Rennfahrer, sondern vielmehr um die Rolle als Testfahrer. "Jeder weiß, dass mein Gefühl helfen kann, ein Motorrad zu entwickeln", gibt er sich selbstbewusst.

Es ist ein klarer Trend der MotoGP, dass die Ex-Stars der Szene nach dem Karriereende als Testpiloten weiterfahren. Dani Pedrosa fährt für KTM. Cal Crutchlow ist bei Yamaha unter Vertrag. Und auch Aleix Espargaro wird nach seinem Karriereende Testfahrer bei Honda.

Doviziosos Karriere macht ihn für diesen Job, ähnlich wie bei Espargaro, geradezu prädestiniert. Der Italiener ging mit den aktuellen Dominatoren von Ducati einen langen und mühsamen Weg bis an die Spitze, und bewies dabei seine Fähigkeiten als Entwicklungsfahrer. Einzig Überfahrer Marc Marquez verhinderte, dass sich 'Dovi' zum Weltmeister krönen konnte. Die Früchte seiner Arbeit erntet die italienische Marke aber heutzutage. 2024 werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit den dritten Titel in Folge einfahren.

Dovizioso führte Ducati zu Siegen, Foto: Tobias Linke
Dovizioso führte Ducati zu Siegen, Foto: Tobias Linke

Andrea Dovizioso zog Pause den Jobangeboten vor

Aufgrund dieser Dominanz sind es vor allem die Konkurrenten Ducatis, die nach Testfahrern mit Expertise suchen. Dovizioso wollte davon nach dem Karriereende aber erst einmal nichts wissen: "Ich hatte schon die Chance dazu, als ich zurücktrat. Aber da war ich noch nicht bereit dafür, denn ich wollte wirklich aufhören und mir eine Pause nehmen."

Nach fast 2 Jahren ohne MotoGP scheint die Lust jedoch langsam zurückzukehren: "Aber ich lasse die Tür immer offen, denn ich bin ja noch nicht zu alt." Um genau zu sein ist er 38 Jahre alt, genauso wie Pedrosa und Crutchlow. Auch Ducati-Testfahrer Michele Pirro zählt bereits 37 Lenze. Alter schützt also vorm Testfahrerjob nicht. Doch welche Hersteller genau an Dovizioso interessiert sind, gab er nicht preis. Allzu bald ist wohl erst einmal keine Einigung zu erwarten: "Ich weiß es momentan nicht, dafür ist es zu früh, aber die Tür steht offen."