Seit der Formel-1-Saison 2025 ist die Rolle des Direktors der Fahrergewerkschaft GPDA wieder doppelt besetzt. Nachdem Sebastian Vettel nach seinem Karriereende von der Position zurücktrat, lag es bisher einzig und allein an George Russell, die Interessen der Fahrer gegenüber der FIA und der Formel 1 zu kommunizieren. Nun erhielt der Mercedes-Fahrer mit Carlos Sainz wieder einen zweiten Direktor an seine Seite.

Neue Rolle für Carlos Sainz: Meine Zeit ist gekommen

Der Spanier ist damit neuer Teil eines Quartetts an der Spitze der Fahrer-Gewerkschaft. Neben ihm und Russell ist Ex-Formel-1-Fahrer Alexander Wurz als Vorsitzender der GPDA Teil der Führungsriege. Außerdem befindet sich auch die Juristin Anastasia Fowle als Direktorin im Führungsstab der Fahrergewerkschaft.

"Während des Winters hatte ich Zeit, über einige Dinge nachzudenken. Ich verbrachte einige Tage zu Hause, und die Idee kam mir in den Kopf, dass vielleicht jetzt meine Zeit gekommen ist. Ich bin 30, habe zehn Jahre Erfahrung in der Formel 1 und beginne zu verstehen, wie dieser Sport funktioniert – die Verbindung zwischen den Fahrern, der FOM und der FIA. Mit meiner Erfahrung könnte ich mich möglicherweise ins Spiel bringen", schilderte der neue Williams-Pilot den Prozess.

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Einwände von Wurz gab es keine, Sainz fühlte sich bereit für die zusätzliche Verantwortung. Von daher war der nächste Schritt nur logisch. "Im Januar hatte ich ein Treffen mit Alex in Monaco. Er stimmte der Idee natürlich zu und unterstützte sie, da wir zu diesem Zeitpunkt nur einen Fahrerdirektor hatten, nämlich George. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich bereit dafür bin und diese Rolle übernehmen kann", so Sainz.

Sainz über Probleme mit der FIA: Das braucht ein längeres Gespräch

Die Aufstockung des Direktorpostens kommt zu einem passenden Zeitpunkt, denn die GPDA hat derzeit alle Hände voll zu tun. Vor allem die Spannungen zwischen den Fahrern und der FIA, insbesondere dem Präsidenten Mohammed Ben Sulayem, die über die Winterpause weiter zugenommen haben, bieten Gesprächsbedarf.

Auf das offene Schreiben der GPDA an Ben Sulayem, in dem die Fahrer den Präsidenten aufgrund dessen Aussagen über die Fluch-Strafen-Thematik buchstäblich ermahnten, folgte seitens der FIA bis heute keine direkte Antwort. Stattdessen zog der Motorsportweltverband die Strafen für das Fluchen noch weiter an, was bei den Fahrern wenig überraschend kaum Anklang fand.

"Wir haben einige", antwortete Sainz daher auf die Frage, welche Probleme er in seiner neuen Funktion angehen möchte. "Wahrscheinlich brauchen wir dafür ein anderes, ein längeres Gespräch. Wir müssen die drei oder vier Dinge durchgehen, an denen wir arbeiten müssen und die einen Teil unserer Zeit in Anspruch nehmen werden. Einige davon sind private Angelegenheiten, die wir auf eine diskrete Weise zu lösen versuchen. Andere sind öffentlicher Natur – wie der Brief, den wir veröffentlicht haben, und die Unterstützung, die wir kürzlich von Rallyefahrern erhalten haben. Es scheint also, dass wir in dieser Hinsicht alle eine ähnliche Denkweise haben."

Wie Sainz bereits erklärte, fand die FIA ihr erstes Opfer der neuen Fluch-Regeln in der Ralley-Weltmeisterschaft WRC. Alle Informationen dazu findet ihr hier: