Liberty Media veröffentlichte am Donnerstag die Zahlen für das vierte Quartal 2024 und gleichzeitig die offiziellen Geschäftszahlen der Formel 1 für das gesamte abgelaufene Jahr. In den Büchern steht für die Königsklasse ein dickes Plus. Der Gewinn aus dem Jahr 2023 konnte sogar gesteigert werden, doch in den letzten Monaten der Saison ging es wieder in die entgegengesetzte Richtung.

Insgesamt verbuchte die Formel 1 2024 einen operativen Gewinn von 492 Millionen US-Dollar (ca. 473 Mio. Euro). Damit hatte man diesen im Vergleich zu 2023 um ganze 100 Millionen gesteigert, oder umgerechnet um 26 Prozent. Damals hatte die Bilanz ein Plus von 392 Millionen Dollar (ca. 355 Mio. Euro laut damaligem Wechselkurs) nach Abschreibung und Amortisation aufgewiesen.

Formel 1 schreibt Milliardenumsatz, Team-Auszahlungen steigen kaum

Liberty Media kommunizierte einen Gesamtumsatz der Formel-1-Gruppe in Höhe von 3,411 Milliarden US-Dollar. Denen stehen Ausgaben in Höhe von 2,62 Milliarden US-Dollar entgegen. Dazu kommen aber noch Kosten in Bezug auf die Abschreibung und Amortisation, die sich 2024 auf 296 Millionen Dollar belaufen, sowie eine geringfügige aktienbasierte Kompensation.

Aus den kommunizierten Zahlen ergibt sich auch, dass die F1-Teams in Summe 2024 1,266 Milliarden US-Dollar erhielten. Eine verhältnismäßig geringe Steigerung, denn 2023 waren es 1,215 Milliarden.

Damit schrieb Liberty Media seit der Übernahme der Formel 1 2017 in Summe ein Plus von 741 Millionen US-Dollar, bis 2023 lag man noch im Minus. 2019 war die Königsklasse erstmals in der Ära der US-Amerikaner profitabel, seitdem schrieb man mit Ausnahme der Corona-Saison 2020 jedes Jahr schwarze Zahlen.

Las Vegas Schuld? Quartalszahlen gehen deutlich zurück

Nicht ganz so spektakulär wie die Geschäftszahlen des gesamten Jahres lesen sich allerdings die Zahlen für das vierte Quartal 2024. In diesem vermeldete die Formel 1 nämlich 'nur' einen operativen Gewinn von 126 Millionen US-Dollar, während man im Vorjahr noch 153 Millionen aufwies. Einerseits ist dieser Rückgang auf eine buchhalterische Eigenheit zurückzuführen. Denn die Einnahmen durch den Verkauf der TV-Rechte werden anteilsmäßig gemessen an der Anzahl an Rennen in der Bilanz aufgeteilt.

Sowohl 2023 als auch 2024 gab es jeweils sechs Rennen im betreffenden Zeitraum. Der Unterschied ist allerdings: 2024 wurden 24 Grands Prix abgehalten, im Vorjahr nur 22. Heißt: Die Quote im letzten Quartal ist dementsprechend geringer und als Folge daraus auch die anteilsmäßigen Einnahmen von den TV-Sendern.

Der zweite Faktor, der die Zahlen des letzten Jahresabschnittes verringert, hat handfestere Einbußen als Ursache. Es handelt sich dabei um den Großen Preis von Las Vegas, der 2024 weniger Gewinn abwarf als noch 2023. Im Quartalsbericht von Liberty Media heißt es, dass der Ticketumsatz für den Grand Prix in Nevada zurückgegangen ist, genauso wie die Einnahmen durch Hospitalities beim Vegas-GP.

Das F1-Rennen auf dem Stadtkurs ist das einzige, das von der Formel 1 selbst organisiert und vermarktet wird. Bei allen anderen kassiert die Rennserie Antrittsgebühren von den Rennpromotern. Dadurch, dass die Formel 1 diese Rolle selbst übernimmt, schlagen sich geringere Ticketeinnahmen direkt in der Bilanz nieder. Die genauen Zahlen für Las Vegas sind aber nicht öffentlich zugänglich.

9 Prozent mehr F1-Besucher

In dem Quartalsbericht lieferte Liberty Media auch weitere Werte zur abgelaufenen Saison. So seien die Besucherzahlen an der Rennstrecke um neun Prozent auf 6,5 Millionen gestiegen. Die kumulierte Zahl an TV-Zuschauern habe 2024 1,6 Milliarden Menschen betragen und die Anzahl der Social-Media-Follower wurde mit 97 Millionen angegeben.

Liberty Media will 2025 den MotoGP-Promoter Dorna Sports und damit die Motorrad-Weltmeisterschaft übernehmen. Die geplante Übernahme verzögert sich allerdings, Stand jetzt läuft eine Frist bis zum 30. Juni 2025. Die Gründe dafür:

Scheitert Liberty an der MotoGP-Übernahme? (06:09 Min.)