Pierre Gasly kann sich mit Fug und Recht B-Weltmeister in der Formel-1-Saison 2024 nennen lassen. Hinter den Fahrern der vier Topteams und Fernando Alonso beendete er die Meisterschaft auf der zehnten Position und darf sich damit über diesen inoffiziellen Titel freuen. Doch hatte er in diesem Jahr nur sehr viel Glück oder war seine Saison tatsächlich so gut wie es auf dem Papier den Anschein hat?
Qualifying-Statistik von Pierre Gasly in der Formel 1 2024
(Sprint-)Qualifying | |
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Bestes Ergebnis | 3 (1x) |
Q3-Teilnahmen | 10 |
Ø Ergebnis | 12,5 |
Ø Zeit-Rückstand auf Teamkollegen | 0,034 |
Siege im Quali-Duell | 14 zu 14 |
Pierre Gasly im Qualifying: Pierre Gasly war gegen Ende der Saison der Mann der Stunde und ließ Esteban Ocon während der Alpine-Renaissance im Herbst ganz klar im Schatten stehen. Das galt auch auf eine Runde. Umso bemerkenswerter ist allerdings, dass über die gesamte Saison gerechnet eigentlich Ocon die Nase vorne hatte – wenn auch nur knapp.
Das liegt vor allem am Saisonstart: Bis Monaco spielte Gasly klar die zweite Geige in der Mannschaft und konnte nur einmal seinen Landsmann hinter sich lassen. Erst nach der Bekanntgabe, dass Ocon das Formel-1-Team aus Enstone am Ende des Jahres verlassen wird, drehte sich das Spiel um – am deutlichsten gegen Saisonende. Gaslys Qualifying-Highlight in dieser Saison war Startplatz 3 beim Las-Vegas-GP. Brotlose Kunst allerdings, denn im Rennen schied er früh mit einem Motorschaden aus.
Renn-Statistik von Pierre Gasly in der Formel 1 2024
Rennen | |
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Bestes Ergebnis | 3 (1x) |
Top-10 | 9 |
Ø Zielankunft | 11,5 |
Ausfälle | 4 |
Punkte | 42 |
WM-Platz | 10. |
Pierre Gasly im Rennen: Im Rennen zeigte sich bei Gasly ein ähnliches Bild wie im Qualifying: Als der Alpine zum Saisonstart noch fernab der Punkte unterwegs war, musste er sich hinter Esteban Ocon anstellen, wenn auch zumeist knapp. Doch auch in dieser Kategorie schlug das Pendel ab dem Monaco-GP um. Dort sammelte er seinen ersten Punkt der Saison, obwohl er Opfer einer wüsten Attacke von Ocon auf der ersten Runde geworden war.
Im Sommer war das Duo auf einem ähnlichen Niveau unterwegs, doch Gasly war meist dann zur Stelle, wenn es etwas zu holen gab. Im Rennen war er im Vergleich zu Ocon insgesamt auch eine Spur stärker unterwegs als noch auf eine Runde. Der Gegenentwurf hierzu: Beim Sensations-Podium in Brasilien stellte er sich hinter Ocon auf P3 an, aber Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel.
Die Formel-1-Ergebnisse 2024 von Pierre Gasly
Ohne den sensationellen Endspurt von Gasly bei den letzten beiden Tripleheadern hätte er mit den Top 10 der Fahrerwertung kaum etwas zu tun gehabt. Zuvor lag er gerade einmal bei acht Punkten. Sechs dieser Zähler sammelte er in einer stärkeren Phase im Frühling und Frühsommer zwischen Monaco und Österreich.
Im Herbst avancierte er zur Topform, was nicht nur an seinem Auto lag. Einhergehend mit fünf Punkteergebnissen in sechs Wochenenden (die einzige Ausnahme war der schon erwähnte technisch-bedingte Ausfall in Las Vegas) profilierte er sich zunehmend als konstant starker Teamleader, der kaum Fehler zu verzeichnen hatte. Die Behauptung, dass er die 24 Rennwochenenden andauernde Saison vollkommen ohne von ihm verursachte Unfallschäden überstanden hat, ist zwar mehr als zweifelhaft (an einer Kollision mit Ocon in Japan trägt er mindestens eine Teilschuld), dass man darüber debattieren muss zeugt aber von seiner beeindruckenden Beständigkeit und Fehler-Resistenz. Im Finalrennen entschied er auch noch das Privat-Duell mit Nico Hülkenberg für sich, was ihm in der WM P10 einbrachte.
Die Formel-1-Saison 2024 von Pierre Gasly im Fahrer-Ranking von MSM
MSM-Ranking | Note (Platz) |
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Gesamtnote | 2,63 (8.) |
Redaktionsnote | 2,29 (4.) |
Lesernote | 2,97 (10.) |
… | |
Bestes Rennen | Katar (1,24) |
Schlechtestes Rennen | Singapur (4,09) |
Das sagt MSM zu Pierre Gasly 2024: Nach einem schweren und unmotiviert wirkenden Start in die neue Saison hat sich Pierre Gasly im Laufe des Jahres schnell seiner neuen Rolle als Teamleader angenommen und Esteban Ocon klar in den Schatten gestellt. Er war nicht in jedem Qualifying oder jedem Rennen schneller, war aber im Zweifel nie weit weg und machte dann auch keine Fehler. Diese Konstanz wurde nicht nur mit guten Ranking-Noten belohnt, sondern vor allem auch mit einem starken Alpine A524 im Herbst. Spätestens bei den letzten beiden Tripleheadern der Saison war er der mit Abstand schnellere Enstone-Pilot und holte die Big Points für das Team heraus.
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