Wilde Startphase beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Fuji - und doppeltes Drama für die Ferrari-Hypercars! Eine von Robert Kubica ausgelöste Karambolage zu Beginn der zweiten Runde hat mehrere Favoriten frühzeitig weit zurückgeworfen. Der Pole aus dem #83 AF Corse Ferrari (Kubica, Shwartzman, Ye) wurde von der Rennleitung als Verursacher ausgemacht und musste eine 30-Sekunden-Boxenstopp-Strafe antreten.

Kubica, der dem Privatteam AF Corse beim letzten Rennen in Austin den ersten WEC-Sieg beschert hatte, schoss zu Beginn der zweiten Runde mit hoher Geschwindigkeit in Turn 1 heran und traf Frederic Makowieckis #5 Porsche 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki) unsanft im Heck. Der Franzose rutschte dadurch unkontrolliert in den #51 Ferrari von Antonio Giovinazzi, der seinerseits in Vordermann Ferdinand Habsburg (#35 Alpine) geschoben wurde.

Frühe Safety-Car-Phase bei WEC-Rennen in Fuji

Das Ende dieser Vierfach-Kollision: Makowiecki musste seinen beschädigten Porsche an die Box schleppen, um die Front- und Heckpartie sowie den Heckflügel wechseln zu lassen. Ebenso Giovinazzi, an dessen #51 Ferrari das Vorder- und Hinterteil ausgetauscht werden musste. Wegen zahlreicher Karbon-Teile auf der Strecke schickte die Rennleitung erstmals das Safety Car auf die Strecke.

Makowiecki und Giovinazzi fielen ans Ende des 18 Autos starken Hypercar-Feldes zurück und nutzten die Safety-Car-Phase, um ein weiteres Mal die Box zum Nachtanken anzusteuern. Alpine-Fahrer Habsburg konnte die Fahrt unterdessen größtenteils unbeschadet fortsetzen, fiel aber von der sechsten Startposition bis auf P13 zurück. Zu den Gewinnern dieses Tumults zählte Mick Schumacher im #36 Alpine: Der von Platz 15 gestartete Rennfahrersohn verbesserte sich bis auf die elfte Position und sollte später den #63 Lamborghini für P10 kassieren.

Marco Wittmann jagt Pole-Setter-Cadillac

Nach dem Re-Start zur 9. Runde absolvierte Kubica seine Boxenstopp-Strafe. Zu diesem Zeitpunkt führte Pole-Setter Earl Bamber im #2 Cadillac (Bamber, Lynn) das Rennen vor Marco Wittmanns #15 BMW M Hybrid V8 (Wittmann, Marciello, Dries Vanthoor) an. Der zweifache DTM-Champion hatte sich beim Start gegen Sebastien Buemis #8 Toyota durchgesetzt und den zweiten Platz übernommen.

Der zweite Toyota, die #7 mit Mike Conway, verlor beim Heimspiel der Japaner ebenfalls eine Position an den #6 Porsche (Lotterer, Estre, Laurens Vanthoor) von Laurens Vanthoor. Der Belgier aus dem Trio der WM-Spitzenreiter führte nach den ersten 30 Runden auf Platz drei liegend vor dem Toyota-Duo. Auf den Plätzen sechs bis acht: Miguel Molina im Le-Mans-Sieger #50 Ferrari, Peugeot-Pilot Loic Duval und Neel Janis #99 Proton-Porsche.

LMGT3: McLaren-Kollision im Kampf um P2

In der LMGT3-Klasse führte Tom van Rompuy mit der #81 Corvette von TF Sport, während Pole-Setter Francois Heriau mit seinem #55 AF Corse-Ferrari einen ungeplanten Boxenstopp einlegen musste. Bitter: In Runde 10 kollidierten die beiden McLaren 720 S GT3 von United Autosports beim Kampf um Platz zwei!

Josh Caygill in der #95 ging als Verlierer des Team-Crashs hervor und musste wenig später auch noch einen ungeplanten Reparatur-Stopp einlegen, nachdem Flammen aus dem McLaren-Heck herausloderten. Teamkollege James Cottingham verlor wenig später den zweiten Platz an Iron-Dames-Pilotin Sarah Bovy (#85 Lamborghini). Proton-Teambesitzer Christian Ried im #88 Ford Mustang GT3 musste früh an die Box, war dort zu schnell unterwegs und kassierte eine Durchfahrtstrafe. Wenig später brummte die Rennleitung ihm auch noch eine 5-Sekunden-Zeitstrafe wegen eines Überhol-Vergehens auf.