Pierre Gasly setzte im Formel-1-Qualifying in Las Vegas alles auf eine Karte - beziehungsweise Runde und sorgte damit für ein Sensationsergebnis bei Alpine. Aus dem Nichts fuhr er die drittschnellste Zeit und ließ nicht nur die Mittelfeld-Konkurrenz alt aussehen. Auch F1-Größen wie Charles Leclerc, Max Verstappen und beide McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri konnten ihm nichts entgegensetzen.
Holt Pierre Gasly die nächsten Big Points für Alpine?
"Die Runde fühlte sich unglaublich an", rekapitulierte Gasly das beste Qualifying-Ergebnis seiner Karriere. "Es war eine von den Runden, bei denen man die Ziellinie überquert und weiß, dass man alles gegeben hat." Jede Trainingssession beendete der Franzose unter den Top-10, dennoch gab er selbst zu: "Ich hätte nie erwartet, in den Top-3 zu sein. Zur richtigen Zeit habe ich aber eine sehr besondere Runde zustande gebracht."
Doch kann er Rang drei im Rennen verteidigen? "Es fühlt sich gut an, vor Max [Verstappen], McLaren und diesen Jungs zu stehen, aber das ist nicht unser Kampf", machte er deutlich. "Wir werden morgen mit dem Ziel an den Start gehen, einige Punkte zu holen."
Alpine konzentriert sich auf den Kampf um den heißbegehrten sechsten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Nach einem Doppelpodium im Regen von Sao Paulo befindet sich das Team aus Enstone drei Rennen vor dem Saisonende in der besten Ausgangslage.
Alpines ehemaliger Hauptkonkurrent Williams muss über Nacht Reparaturarbeiten leisten. In Las Vegas musste das Traditionsteam, wie schon in Mexiko und Brasilien, einen schweren Unfall hinnehmen - vielleicht sogar mit heftigen Konsequenzen für das Rennen. Mehr darüber seht ihr in diesem Video:
Euphorie-Bremse: Esteban Ocon wittert Nachteil
In Brasilien standen Pierre Gasly und Esteban Ocon noch dicht nebeneinander auf dem Podest, in Las Vegas liegen beim Start bereits acht Autos zwischen ihnen. Ocon scheiterte am Einzug ins Q3 und wird von Rang elf aus ins Rennen gehen.
"Ich bin mit meiner Runde im Qualifying recht zufrieden", gab der Franzose trotz seines Rückstandes auf seinen Teamkollegen zu Protokoll. Er vermutet ein grundsätzliches Problem mit seinem Alpine, auch im Vergleich zu Gasly: "Ich denke, uns fehlen seit Austin zwischen einer halben Sekunde und sieben Zehnteln."
Konkret meinte er: "Ich habe viel mehr durchdrehende Räder im Vergleich zu Pierre. Wir geben auf meiner Seite der Garage unser Bestes, um herauszufinden, welches Problem es mit dem Auto gibt." Er gab aber auch zu: "Wir haben Schwierigkeiten, das in den Griff zu bekommen."
Esteban Ocon bekam das letzte große Update erst etwas später als sein Teamkollege und äußerte sich seither des Öfteren kritisch über die Leistung seines A534. Seine Prognose für den Renntag fällt dementsprechend aus: "Was die reine Leistung des Autos angeht, haben wir Probleme, in die Top-10 zu kommen," so Ocon. "Ich hoffe, dass die Bedingungen morgen sehr extrem sein werden und dass man sich mehr auf den Reifenabbau als auf die Pace des Autos verlassen kann."
"Wir wissen, dass im Rennen alles passieren kann. Unser Ziel ist es, morgen beide Autos in die Punkteränge zu bringen", sagte Teamchef Oliver Oakes. "Ähnlich wie im letzten Jahr erwarten wir, dass die Bedingungen mit den niedrigen Temperaturen und dem Reifenmanagement schwierig sein werden." Daher gibt er seinem Team über Nacht Hausaufgaben auf: "Wir müssen analysieren, wie wir das meiste aus unserer Strategie machen können."
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