Rund vier Monate mussten sich MotoGP-Fans gedulden, nun hat das Warten ein Ende. Am Sonntag (02.03.) steht mit dem Thailand-Grand-Prix das Auftaktrennen der Saison 2025 an - und es wird in vielerlei Hinsicht ein besonderes. Durch die Verletzung von Jorge Martin steht der amtierende Weltmeister erstmals seit 1984 nicht am Start, er wird durch Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori ersetzt. Zudem stehen die Debütrennen zahlreicher Fahrer in neuen Farben an, etwa Marc Marquez in Rot oder Pedro Acosta in Orange.
Vor allem könnte der Thailand-GP am Sonntag jedoch zu einer echten Hitzeschlacht verkommen. Denn die aktuellen Wetterberichte sagen rekordverdächtige Temperaturen voraus. So soll die Lufttemperatur pünktlich zum MotoGP-Start am Sonntag um 15:00 Uhr Ortszeit (09:00 Uhr MEZ) je nach Wetterdienst zwischen 36 und 38 Grad ausfallen. Gefühlt soll die Temperatur durch einen nahezu wolkenlosen Himmel sogar zwischen 39 und 41 Grad betragen. Erwartete Windgeschwindigkeiten von sechs bis zehn km/h bringen da kaum Abkühlung mit sich.
Die heißesten Grands Prix der MotoGP-Geschichte:
Position | Grand Prix | Temperatur |
---|---|---|
1. | Katar 2004 | 40 Grad |
Malaysia 2004 | 40 Grad | |
Malaysia 2005 | 40 Grad | |
4. | Katar 2005 | 39 Grad |
Amerika 2006 | 39 Grad | |
Malaysia 2008 | 39 Grad | |
7. | Malaysia 2002 | 36 Grad |
Katalonien 2009 | 36 Grad | |
Malaysia 2014 | 36 Grad | |
Andalusien 2020 | 36 Grad | |
11. | Indianapolis 2011 | 35 Grad |
Malaysia 2015 | 35 Grad | |
Deutschland 2015 | 35 Grad |
Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten, würde der Thailand-GP als eines der heißesten MotoGP-Rennen in die Geschichte eingehen. Lediglich sechsmal wurde bei noch höheren Lufttemperaturen gefahren. Die höchste gemessene Temperatur liegt bei 40 Grad, erzielt in Malaysia (2004 und 2005) und Katar (2004), als dort noch tagsüber gefahren wurde. Drei weitere Rennen wurden in der Mitte der 2000er-Jahre zudem bei 39 Grad Lufttemperatur ausgetragen. Findet der Thailand-GP bei 38 Grad statt, würde er sich also auf Platz sieben schieben.
Wieso wird der Thailand-GP 2025 zur Hitzeschlacht?
Erklären lassen sich diese Rekordtemperaturen in Buriram relativ simpel. Der Thailand-GP bildet 2025 nämlich erstmals den Saisonauftakt, bei den fünf Ausgaben zuvor wurde stets im Herbst und damit in der Regenzeit gefahren. Durchschnittlich ist es zu dieser Jahreszeit in Buriram knapp drei Grad kühler als Anfang März. Die Verschiebung des Thailand-GP sorgt somit zwar für einen deutlich stimmungsvolleren MotoGP-Saisonstart als etwa in Katar, aber eben auch für enorme körperliche Belastungen für die Fahrer.
Jorge Martin kollabierte 2023 beim ersten und bislang einzigen Indien-Grand-Prix in vergleichbaren Bedingungen sogar kurz nach Zielankunft und musste medizinisch versorgt werden, ehe er an den Feierlichkeiten auf dem Podium teilnehmen konnte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich solche Bilder nicht wiederholen, sollte der Thailand-GP tatsächlich zum siebtheißesten Rennen der MotoGP-Geschichte aufsteigen.
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