Platz 5 - Nicky Hayden: 'Kentucky Kid' beendet die Rossi-Herrschaft
Die Bilder aus dem Jahre 2006 in Valencia wird wohl kein MotoGP-Fan je vergessen: Nicky Hayden sitzt mit der amerikanischen Flagge in der Hand auf seiner Honda und heult Rotz und Wasser. Das 'Kentucky Kid' hatte das Unmögliche geschafft: Überfahrer Valentino Rossi war besiegt. Mit herausragender Konstanz und etwas Glück hatte er sich unsterblich gemacht. Der erste Weltmeister der MotoGP-Ära, der nicht auf den Namen Rossi hörte. Auch wenn danach keine Titel mehr folgten, so hat der 2017 an den Folgen eines Verkehrsunfalls leider viel zu früh verstorbene Amerikaner einen festen Platz in den Herzen der Motorrad-Fans. Denn Hayden überzeugte nicht nur auf der Strecke, sondern auch neben ihr als stets höflicher und herzlicher Mensch. Bis heute ist er der letzte Motorrad-Weltmeister aus Amerika.

Platz 4 - Kevin Schwantz: Born to be wild
"Wir brauchen heute mehr Leute wie ihn", sagt einer, der eigentlich viel zu jung für eine solche Aussage ist. Aber MotoGP-Shootingstar Pedro Acosta - Jahrgang 2004 - kennt den Namen des Weltmeisters von 1993 nur zu gut. Kevin Schwantz hat mächtig Eindruck hinterlassen und dieser wirkt bis heute nach. Mit seiner spektakulären und leidenschaftlichen Fahrweise riss er die Fans von den Sitzen. Seine Suzuki war der Konkurrenz in Sachen Topspeed zumeist unterlegen, und so musste er das in den Kurven und auf der Bremse ausgleichen. Unvergessen sein legendäres Siegmanöver mit schwänzelndem Heck in Hockenheim 1991, gegen den nächsten Mann auf unserer Liste. Doch leider bedeutete dieser Fahrstil auch zahlreiche Stürze und Verletzungen. Letztlich konnte sich Schwantz trotzdem einmal zum Champion krönen und wird bis heute von Motorrad-Fahrern und Fans verehrt, auch weil er sich stets Zeit für sie nimmt und den Sport bis heute lebt.

Platz 3 - Wayne Rainey: Ungebrochene Leidenschaft
Der große Rivale von Kevin Schwantz. Vielleicht war 'Mr. Perfect' nicht so spektakulär, aber dafür erfolgreicher. Von 1990 bis 1992 sicherte er sich drei Weltmeistertitel in Folge. 65 Podestplätze bei 94 Starts bedeuteten eine herausragende Quote. Doch es hätte sogar noch mehr sein können, wäre es nicht zu jenem schicksalshaften Moment am 5. September 1993 in Misano gekommen. Im engen WM-Kampf mit Schwantz stürmte er in Führung, doch es folgte ein schwerer Sturz. Rainey brach sich das Rückgrat, war von da an von der Brust abwärts gelähmt. Doch seine Leidenschaft für den Motorsport war damit nicht gebrochen, ganz im Gegenteil. Es folgten Rennen in modifizierten Superkarts. Auch seine alte Yamaha YZR500 von 1992 wurde umgebaut, sodass Rainey damit 2022 in Goodwood auftreten konnte. Dazu war er in der WM als Manager zu finden und ist auch heute noch ein gern gesehener Gast im Paddock.

Platz 2 - Eddie Lawson: Meister der Konstanz
31 Siege, 78 Podestplätze und 4 Weltmeistertitel. In jeglicher Hinsicht ist Eddie Lawson der erfolgreichste Amerikaner der Motorrad-WM. Sein Spitzname 'Steady Eddie' hätte kaum passender sein können. Der Kalifornier stürzte nicht bei draufgängerischen Manövern, sondern brachte einen Podestplatz nach dem anderen nach Hause. Und so belegte das Muster an Konstanz von 1984 bis 1989 stets einen Top-3-Platz in der WM, viermal davon ganz oben. In dieser Zeit standen nur 5 Ausfälle zu Buche. Dabei gelang es ihm auch als erstem Fahrer der Königklasse auf zwei verschiedenen Marken in Folge Weltmeister zu werden. 1988 noch auf Yamaha unterwegs, ließ er 1989 seinen vierten und letzten Titel auf Honda folgen. Leider warf ihn ein schwerer Trainingsunfall in Laguna Seca 1990 zurück. Nach dem Comeback reichte es nicht mehr für die ganz großen Erfolge, doch gelang in Ungarn 1992 noch der erste Sieg für die italienische Marke Cagiva. Und damit nicht genug, fuhr er danach auch noch auf vier Rädern in der IndyCar-Serie beachtliche Resultate rein. Lawson konnte es wirklich überall und auf jedem Material.

Platz 1 - Kenny Roberts sen.: Viel mehr als ein Rennfahrer
Jede Ära hat einen Anfang und der Vorbote der Amerikaner in der Motorrad-WM war er: Kenny Roberts. Seinen Stil aus Dirt-Track-Rennen brachte der Kalifornier mit auf die Rennstrecke. Zu sagen, dass Roberts damit wie eine Bombe in der Weltmeisterschaft einschlug, wäre eine maßlose Untertreibung. 1978 triumphierte er gleich in seinem Rookie-Jahr, obwohl die meisten Strecken für ihn unbekannt waren. Zwei weitere Titel folgten zugleich. Im letzten Karrierejahr von 1983 fehlten dann nur zwei Punkte zum vierten Titel. Doch Roberts machte noch viel mehr aus als sportliche Erfolge. Er legte sich im Sinne der Fahrer mit der FIM an: Für mehr Sicherheit, mehr Professionalität und auch mehr Preisgeld. Nach der Karriere gründete er sein eigenes Team. Außerdem begleitete er die Karriere seines Sohnes. Kenny Roberts Junior wurde 2000 ebenfalls Weltmeister. Bis heute sind sie das einzige Vater-Sohn-Duo, dem dies gelang. Der Name Roberts wird für immer untrennbar mit dem Motorradsport verbunden sein.

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