Die MotoGP ist bekannt für enge Kämpfe um die Spitze. Manchmal liefern sich die Stars auf zwei Rädern diese bis zur Ziellinie, und das nicht unbedingt nur im Duell. In unserer Reihe Zeitgeschichte blicken wir zurück auf das engste Podium der Königsklasse.

MotoGP-Ära: Das engste Rennen um den Sieg ist auch das engste Podest

Wenn wir auf die MotoGP-Ära blicken, so haben wir das entsprechende Rennen schon einmal in unserer Reihe behandelt. Nur 0,002 Sekunden entschieden damals um den Sieg. In Estoril 2006 legte Toni Elias diese Winzigkeit zwischen sich und Valentino Rossi. Was wird damals nicht erwähnten: Auch der drittplatzierte Kenny Roberts Jr. lag nur 0,176 Sekunden zurück. Damit ist es bis heute das engste Podium, seit der Sport 2002 in MotoGP umbenannt wurde.

Doch wenn wir einen Blick in das Archiv von Tissot, dem 'Official Timekeeper of MotoGP' blicken, so können wir das noch unterbieten. In den 500ccm-Zeiten gab es auch schon enge Rennen, doch tatsächlich schlägt nur eines den Portugal Grand Prix aus dem Jahre 2006. Die Strecke dieses Rennens steht seit jeher für Spannung und enge Kämpfe.

500er-Zeiten: Phillip Island liefert ab

Wir gehen zurück ins Jahr 1999, nach Australien. Die Kult-Bahn von Phillip Island produziert am 3. Oktober das engste Rennen, das die Motorrad-Weltmeisterschaft je gesehen hat. In der ersten Rennphase kämpften sogar acht Fahrer in der Spitzengruppe. Doch technische Probleme, u.a. für den führenden Kenny Roberts Jr., sorgten dafür, dass am Ende drei Piloten übrigblieben. Doch diese gaben es sich richtig.

Max Biaggi musste sich knapp geschlagen geben, Foto: HRC
Max Biaggi musste sich knapp geschlagen geben, Foto: HRC

Tadayuki Okada, Max Biaggi und Regis Laconi kämpften bis zur Ziellinie. Lange sah es nach einem Sieg für Biaggi aus. Aber Okada zeigte ein mutiges Manöver, als er den Italiener in der letzten Runde außen herum überholte. Doch beim Rausbeschleunigen vor der Zielgerade stand der Japaner quer, und so wurde es zur Beschleunigungsjagd bis zur Linie. Okada hielt sich 85 Tausendstel vor Biaggi. Laconi hatte die ganze Zeit hinter den beiden gelauert und seine Taktik wäre fast aufgegangen, denn auch den Franzosen trennen nur 0,124 Sekunden vom Sieg. Ein engeres Rennen hat es seitdem nicht mehr gegeben.