Was Williams in Australien ablieferte, war eine kleine Sensation. Am Samstag zogen sowohl Carlos Sainz als auch Alex Albon ins finale Segment des Qualifyings ein. Der Thai-Brite reihte sich darin sogar vor den beiden Ferraris ein. Im Rennen crashte Sainz zwar früh, doch Albon fuhr den sensationellen fünften Platz ein und sahnte Big Points ab. Williams hat nach dem ersten Rennen der Formel-1-Saison 2025 somit zehn Punkte auf dem Konto. Das sind bereits mehr als die Hälfte von allen Zählern, die das Team im gesamten letzten Jahr sammelte. Überraschend kam die gute Leistung für Albon nicht. Im Gegenteil, der Pilot hatte sich sogar mehr erwartet.

"Ich war nicht überrascht von der Pace des Autos", sagt Albon am Medien-Donnerstag in China. "Im Qualifying vor den beiden Ferraris zu liegen hatte ich zwar nicht erwartet, aber wir sehen uns immer als die Besten im Mittelfeld." Der Thai-Brite hatte Williams sogar noch weiter vorne vermutet, als tatsächlich der Fall war. "Die Racing Bulls und die Alpines waren vielleicht etwas näher an uns dran, als uns lieb war", gesteht Albon. "Aber das ist ein gutes Problem zu haben."

Albon zeigt auf: Hier hat sich Williams am meisten verbessert

In Melbourne erkannte der Williams-Pilot mehrere Fortschritte an seinem FW47. "Ich denke, dass wir uns dieses Jahr mit dem Auto insgesamt etwas wohler fühlen", so der 28-Jährige. "Das Gefühl für das Auto ist viel besser und obwohl es ein bisschen mehr Abtrieb hat, denke ich, dass es einfach ein bisschen brauchbarer ist. So bekommen wir auch etwas mehr Vertrauen für das Auto."

Ein besonderer Entwicklungsfokus bei Williams soll außerdem die Rennpace gewesen sein. "Ehrlich gesagt denke ich, dass unser Auto für das Rennen besser ist als das Auto für das Qualifying", sagt Albon. "Wir haben dieses Jahr mehr Aufmerksamkeit auf die Rennen gelegt." In Australien hat sich diese Entwicklung jedoch nur leicht angedeutet. "Unsere Long-Run-Pace im FP2 war in Melbourne im Vergleich zum Mittelfeld sehr stark", zeigt der Thai-Brite auf. "Es ist schade, dass wir das aufgrund der Wetterbedingungen nicht nutzen konnten, denn das ist der Bereich, in dem wir das Auto am meisten verbessert haben."

F1-Auftakt: Red Bull & Mercedes schwach! Geheimtipp Williams? (09:53 Min.)

Star-Transfer zeigt Wirkung - So treibt Carlos Sainz Williams voran

Mit Carlos Sainz hat Albon zum ersten Mal einen erfahrenen Williams-Teamkollegen an seiner Seite. Der positive Einfluss des Spaniers soll bereits deutlich spürbar sein. "Carlos pusht mich auf und neben der Strecke", so Albon. "Er hat offensichtlich viel Erfahrung bei Ferrari gesammelt und weiß, wo sich das Team verbessern muss. Ich habe definitiv das Gefühl, dass ich von Carlos lerne. Was das reine Tempo und die Fahrweise angeht, herrscht im Team eine ganz andere Atmosphäre. Wir pushen uns gegenseitig und ich genieße es wirklich."

Alex Albon und Carlos Sainz sprechen beim Launch-Event von Williams in Silverstone auf der Bühne
Albon und Sainz sollen sich gegenseitig pushen, Foto: Williams Racing

Auch neben der Strecke sieht der Thai-Brite neuen Elan durch Sainz. "Abseits der Strecke treibt mich sein Streben nach Perfektion und sein Wunsch, das Team zu verbessern, an", sagt Albon. "Ich bin jetzt seit über drei Jahren im Team und mit der Zeit findet man sich ab und verliert dieses ständige Nörgeln. Carlos' Art und Weise zu pushen hat mich daran erinnert, dass ich mich nicht zufrieden geben, sondern das Team vorantrieben soll." Das ist dringend notwendig, denn Williams hat ein großes Ziel vor Augen. "Unser Ziel ist es, am Ende des Jahres als Spitzenteam in die Saison 2026 zu gehen. Um das zu erreichen, müssen wir große Veränderungen vornehmen", so der 28-Jährige.

Williams plant ins Spitzenfeld der Königsklasse vorzudringen. Dort etabliert sich derzeit McLaren als dominante Kraft. George Russell schlug bereits Alarm. Macht McLaren 2025 einen Durchmarch? Hier nachlesen: