Des einen Freud ist des anderen Leid: Während Lewis Hamilton bei seinem Heimspiel in Silverstone seinen ersten Formel-1-Sieg seit 2021 und den zweiten Mercedes-Triumph in Folge einfuhr, ging sein Teamkollege George Russell leer aus. Der Pole-Setter musste seinen W15 nach 33 von 52 Rennrunden aufgrund eines Wasserlecks vorzeitig in der Box abstellen.
"Das ist ein echter Schlag", zeigte sich Russell nach seinem Ausscheiden wenig überraschend enttäuscht. "Jegliches Rennen nicht beenden zu können ist enttäuschend, geschweige denn bei deinem Heimrennen, wenn du das Auto hattest, um zu gewinnen." In der Runde seines Ausfalls befand sich Russell mit rund 13 Sekunden Rückstand auf den Führenden Lando Norris auf Position vier.
Toto Wolff geknickt: Haben ihn im Stich gelassen
Mercedes-Teamchef Toto Wolff stimmte am Mikrofon von Sky Deutschland mit ein: "Es tut mir leid für ihn, gerade bei diesem Grand Prix, dass wir ihn mit dem Auto im Stich gelassen haben." Gerade da Russell grundsätzlich die Pace gehabt habe, sei dies schade, so der Österreicher weiter. "Aber das übergreifende Resultat ist das mit Lewis bei seinem letzten Großbritannien-GP (mit Mercedes; d. Red.)", meinte Wolff zugleich. "George wird in Zukunft noch mehr gewinnen."
Russell hatte am Start zunächst seine Führung verteidigt und sich anschließend gemeinsam mit dem Zweitplatzierten Hamilton langsam vom restlichen Feld abgesetzt. "Am Anfang im Trockenen war alles unter Kontrolle", beschrieb Russell. Doch als es zu regnen begann, verlor Russell an Boden. In Runde 18 ging Hamilton in Stowe vorbei.

Russell leidet unter Doppel-Boxenstopp
Als sowohl Hamilton als auch Russell in der darauffolgenden Runde in Kurve 1 von der Strecke abkamen, musste Russell auch P2 an Norris abgeben. Im 20. Umlauf ging schließlich auch Oscar Piastri im zweiten McLaren an beiden Mercedes-Piloten vorbei. "McLaren war super-schnell in dieser Periode", hielt Russell anerkennend fest. "Es war schwierig, aber ich war nicht allzu nervös, weil ich wusste, dass das Rennen lang sein würde."
Sehr viel länger ging das Rennen für Russell von dort an aber nicht mehr weiter. Schon kurz darauf stieß der Brite laut eigener Aussage auf Probleme: "Wir waren immer noch im Kampf, aber zehn Runden vor dem Defekt (Runde 23; d. Red.) wusste ich, dass ich Probleme hatte. Ich habe Leistung verloren und dann kam der Wasser-Ausfall, es floss kein Wasser mehr zum Motor."
Doch auch vor dem Ausfall lief es nicht mehr gänzlich ideal für Russell. Zwar gewann er an der Box die Position gegen Piastri zurück, da McLaren anders als Mercedes auf einen Doppel-Stopp verzichtete. Genau dieser Doppel-Stopp bedeutete für Russell allerdings einen Zeitverlust, da er sich vor dem Wechsel auf Intermediates in Runde 27 nur rund zwei Sekunden hinter Hamilton befand.

Russell lobt Mercedes-Performance: Ist unglaublich
Dadurch verlor Russell Platz drei an Max Verstappen. Zwischenzeitlich konnte Russell den Rückstand auf den Weltmeister von rund 3,5 Sekunden auf circa 1,5 Sekunden reduzieren, bis sich diese Lücke in der letzten Runde vor dem Ausfall wieder signifikant erhöhte.
Trotz des letztendlich enttäuschenden Resultats konnte Russell dem Rennen zumindest etwas abgewinnen. "Es ist unglaublich", sagte der 26-Jährige im Hinblick auf die Mercedes-Performance. "Wir hatten unter normalen Fahrbedingungen das Auto, um Erster und Zweiter zu sein. Wir sind eindeutig zurück und werden von jetzt an öfter um Rennsiege kämpfen!"
Um den Rennsieg in der Formel 1 kämpfte in Silverstone neben Mercedes erneut auch McLaren. Doch abermals reichte es letztlich nicht zum zweiten Saisonsieg des Traditionsteams aus Woking. Nach einer strategischen Fehlentscheidung im Schlussspurt zeigte sich Lando Norris bedient. Alle Details könnt Ihr hier nachlesen:
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