Für Marc Marquez verlief der Start in die zweite MotoGP-Saisonhälfte in Silverstone mehr als holprig. Am Trainingsfreitag kam er über Rang zehn nicht hinaus und lag vor allem im Longrun deutlich hinter den schnellsten Fahrern zurück. Im Qualifying betrieb er mit Startplatz sieben zumindest Schadensbegrenzung, im Sprint folgte durch einen Sturz auf Rang vier liegend aber der nächste Rückschlag.
Marc Marquez und Gresini retten sich am Sonntag
Im Grand Prix am Sonntag brachte Marquez den vierten Platz ins Ziel. Kein überragendes Resultat, für den Gresini-Piloten aber dennoch ein versöhnlicher Abschluss für ein schwieriges Wochenende. "Wir sind das ganze Wochenende hinterhergelaufen", gab er zu bedenken. "Zu Beginn waren wir wirklich weit von der Spitze entfernt und unsere Basisabstimmung hat überhaupt nicht funktioniert, aber das Team hat super Arbeit geleistet. Wir haben viele Veränderungen am Motorrad vorgenommen und es an meinen Fahrstil angepasst. Sogar im Warm-Up, wo du normalerweise nichts mehr umbaust, haben wir noch große Veränderungen vorgenommen, die mir dann im Rennen geholfen haben." Seit der Verkürzung des Warm-Ups von 20 auf zehn Minuten ist die Session für Fahrer und Teams ja eigentlich zu einem reinen Funktionstest der Motorräder geworden.
Marquez und Gresini nutzen sie am Sonntag aber eben für gravierende Veränderungen und diese machten sich bezahlt, wie der MotoGP-Superstar ausführte: "Dass ich in den ersten Runden die Pace der Spitzengruppe mitgehen konnte, war eine Überraschung für mich. Denn ich war mit den Medium-Reifen das ganze Wochenende über nie schnell. Im Rennen habe ich mich aber wirklich gut gefühlt, war dann aber ziemlich konservativ."
Sprintsturz bremst Marc Marquez
Marc Marquez im Sicherheitsmodus? Ein seltenes Bild, das seinen Ursprung in der Nullnummer im Silverstone-Sprint hatte. "Ohne den Sturz am Samstag hätte ich heute vielleicht um das Podium kämpfen können. Aber so habe ich, als ich an Aleix vorbeigegangen bin, nur zwei oder drei Runden gepusht um eine Lücke herauszufahren. Dann habe ich eher den Abstand nach hinten kontrolliert als versucht, Pecco einzuholen. Ich kann nicht zwei Mal hintereinander den gleichen Fehler machen. Deshalb war es mir heute wichtiger, es ins Ziel zu schaffen und mit einem guten Gefühl nach Österreich zu kommen." Dort steht von 16. bis 18. August das nächste Rennwochenende an.
Marc Marquez realistisch: Nicht schnell genug für WM-Titel
Marquez reist mit 62 Punkten Rückstand auf WM-Leader Jorge Martin nach Spielberg. In Silverstone verlor er auch erstmals seit Mitte Mai den dritten Rang in der Gesamtwertung. Diesen luchste ihm Enea Bastianini mit Siegen in Sprint und Grand Prix ab. Trotz noch 370 zu vergebenden Punkten in der MotoGP-Saison 2024 macht sich Marquez nun keine großen Hoffnungen mehr auf seinen ersten Titelgewinn seit 2019: "Mathematisch ist es noch möglich, aber ich müsste viele Punkte aufholen. Und momentan bin ich im Vergleich zu den Fahrern vor mir einfach nicht stark genug. So realistisch müssen wir sein, ansonsten endet das nur in Frustration. So lange wir keinen Schritt nach vorne machen, müssen die Top-Five unser Ziel sein und wenn ein Wochenende gut läuft, dann sind Podiumsplatzierungen möglich."
Was glaubt ihr: Kann Marc Marquez seine Gegner im MotoGP-WM-Kampf noch abfangen? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!
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