Im Vergleich zu Giganten wie Ferrari oder Mercedes ist Haas ein deutlich kompakteres Formel-1-Team. Das Chassis kaufen die Amerikaner bei Dallara und viele Teile des restlichen Autos kaufen sie bei Ferrari ein. Das Team hat dazu ein separates Zentrum direkt in Maranello. Teamchef Ayao Komatsu will entsprechend der Größe des Teams eine höhere Effizienz erreichen, um mit dem Rest der Formel 1 mithalten zu können.

Komatsu: Müssen uns verbessern, statt uns zu fragen wo wir Geld ausgeben können

Die Finanzen sind bei Haas deutlich geringer als bei anderen Teams. Doch anstatt einer anderen Geldverteilung stellt Teamchef Ayao Komatsu die Effizienz der Organisation in den Vordergrund. "Wir müssen uns in diesem Bereichen verbessern, anstatt uns zu fragen, wo wir etwas ausgeben könnten. Wir sind einfach ineffizient und wir müssen effizienter werden", so Komatsu.

Eine Möglichkeit effizienter zu arbeiten, wäre ein eigenes Auto zu bauen. Haas kauft viele Teile von anderen Parteien ein. Dafür muss das Team jeweils eine fixe Summe zahlen. Mit eigener Entwicklung könnte in diesen Bereichen möglicherweise Geld gespart werden, zumindest langfristig.

"Wenn Sie diesen Wert nicht bezahlen möchten, müssen Sie natürlich Ihr eigenes Auto bauen. Um das zu tun, ist eine enorme Investition in Bezug auf die Beschäftigung von Designern und mehr erforderlich. Es braucht auch Zeit, diese Kompetenzmethodik zu entwickeln. Dafür sind wir auf keinen Fall bereit", erklärt Komatsu.

Komatsu: Es geht nie nur um einen Bereich eines F1-Teams

Doch Komatsu geht es nicht nur um die Art der Autoherstellung. Er sieht auch andere Bereiche in der Pflicht. Denn in der Formel 1 hängen diese miteinander zusammen. "Was dieses Geschäft so interessant macht, ist, dass es multidimensional ist. Du kannst bei zehn verschiedenen Abteilungen sehen, welche Abteilung die anderen einschränkt. Letztes Jahr konnten wir das Auto nicht weiterentwickeln. Das war der Flaschenhals."

In Folge der Defizite in der Auto-Entwicklung musste sich das Team besonders in diesem Bereich verbessern. Nach einer Grottensaison 2023 ging es im Zuge dessen 2024 bergauf. Haas steigerte sich von Platz zehn auf Platz sieben der Konstrukteurs-Wertung.

"Also mussten wir die Feedback-Gruppe, bis zur Truck-Crew und den Designern verbessern. Das haben wir getan. Das technische Büro hat einen hervorragenden Job in der Auto-Entwicklung geleistet. Das wurde um so viel verbessert, dass es nicht mehr der Flaschenhals war", so Komatsu.

Haas will bessere Mitarbeiter anziehen

Ein anderer für Haas essenzieller Bereich: Die Mitarbeiter. Wegen der geringeren Mitarbeiterzahl müssen diese im Vergleich effizienter sein als die der anderen Teams. Auch dafür hat Komatsu bereits einen Plan.

"Wir müssen besser rekrutieren und Mitarbeiter besser anziehen. Aber auch hier geht es wieder nicht nur darum. Es geht darum, wie wir operieren. So können wir einen bestimmten Typ an Designern anziehen", so Komatsu.

Für ihn geht es auch um bestimmte Bereiche innerhalb des Teams. Manche davon kann Haas als Motor-Kundenteam, aber auch bei vielen anderen Teilen als Kundenteam nicht verändern. "Du musst dir das anschauen und dich fragen: Was ist das größte Problem? Können wir das verändern? Ist es Wert, das zu verändern? Wenn die Antwort ja ist, ändern wir es."

An der Spitze der Formel 1 bleibt es weiter spannend. Wir haben uns den neuen McLaren ganz genau angeschaut!

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