Der Donnerstag vor dem Start in das erste Rennen der Formel 1 artet in Australien zu einem Liebesfest zwischen den neuen Ferrari-Partnern Charles Leclerc und Lewis Hamilton aus. Es ist Hamilton, der am Ende die Oberhand in der Charme-Offensive behält. Während ein nüchterner Leclerc noch an seinem letzten Traum zu knabbern hat.
In der Pressekonferenz ließ ein blendend gelaunter Hamilton - der davor schon verriet, vor dem Ferrari-Debüt so aufgeregt wie noch nie in seinem Leben zu sein - erst einmal im Scherz zahlreiche Komplimente zu Leclercs vollen Haaren und schönen Augen vom Stapel. Wurde dann jedoch recht schnell ernst.
Leclercs Arbeitsethos wird von Hamilton als besonders beeindruckend hervorgehoben: "Jeder Fahrer arbeitet natürlich hart, aber jeder hat seine eigene Methode, wie er die bestmögliche Leistung erreichen. Es ist richtig interessant zu sehen, dass es bei ihm kein großer Unterschied zu mir ist. Du siehst einen hart arbeitenden Typ, der einfach macht."
"Und natürlich ist er schon lange beim Team", ist Hamilton weiters beeindruckt von der Art und Weise, wie sich Leclerc bei Ferrari eingerichtet hat. "Er hatte schon diese wahnsinnig tolle Zeit bei Ferrari, und er ist jetzt absolut 'Mr. Ferrari'. Neben ihm zu arbeiten ist richtig cool. Da freue ich mich auf den Rest des Jahres."
Leclerc von Hamilton geschmeichelt: Niemand ist größer als Ferrari
Ein paar Stunden später darf Leclerc in seiner donnerstäglichen Presserunde Hamiltons Lob beantworten. Ist er 'Mr. Ferrari'? "Nein. Denn es gibt bei Ferrari keinen Platz für nur einen Fahrer. Was ich damit meine, ist, dass Ferrari größer ist als jeder Fahrer. Das war bei Ferrari immer so, das macht Ferrari so besonders. Man unterstützt das Team, nicht nur einen Fahrer."
Wenn überhaupt, findet Leclerc, rückt der Fokus gerade durch Hamiltons Ankunft etwas von ihm ab. Einen siebenfachen Weltmeister im Ferrari gab es zwar tatsächlich schon einmal - aber nicht alle Tage. "Das ist für mich völlig in Ordnung, das ist normal. Da gibt es denke ich keinen Wettbewerb, wer der 'Ferrari-Fahrer' sein muss. Den wird es nie geben."
Darüber hinaus versteht Leclerc aber auch durchaus, worauf sich Hamilton mit der Aussage bezieht. Er befindet sich praktisch seit 2015, seit seinem Beginn im Juniorkader, im Orbit des Teams. "Damals war ich ein Kind. Sie haben mich aufwachsen sehen. Das ändert sich nicht von einen Tag auf den anderen." Für ihn sind die Leute bei Ferrari längst viel mehr als nur Kollegen.
Kann in dem Fall sogar Leclerc Hamilton helfen? "Ich glaube nicht, dass Lewis irgendwelchen Rat von mir braucht. Sicher, ich kenne die Umgebung besser, aber er hat sich schon im ganzen Team perfekt vorgestellt und scheint sich schon sehr, sehr locker zu fühlen." Einzige Ratschläge von Leclerc bisher: Wo es in Maranello das gute Essen gibt.
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