Nick Heidfeld ist zurück - und präsentiert jetzt das Rennauto für die Elektro-Meisterschaft namens 'FG Series', die er gemeinsam mit seinem früheren Formel-E-Mahindra-Teamchef Dilbagh Gill gegründet hat. Das hat es so im Motorsport noch nicht gegeben: Das auf den Namen 'FG-Twin' lautende Fahrzeug soll in zwei Performance-Konfigurationen Rennen bestreiten.

Das Debüt der neuen Rennserie soll 2025 im Rahmenprogramm anderer Meisterschaften erfolgen. Heidfeld und Gill wurden in der Vergangenheit unter anderem im Formel-E-Fahrerlager und bei der DTM gesichtet, um sich umzuschauen. Bereits im Februar 2023 präsentierte das ambitionierte Duo ein erstes Fahrzeugkonzept beim Formel-E-Rennen im indischen Hyderabad für die Serie, die damals noch unter dem Namen 'ACE Chanpionship' lief und inzwischen umbenannt worden ist.

FG Series
FG-Twin mit bis zu 350 kW für neue FG Series, Foto: FG Series

FG Series: Ein Rennauto für zwei Klassen

Beim FG-Twin-Rennwagen handelt es sich um ein rein elektrisches Formel-Fahrzeug, das bis zu 350 kW (475 PS) leisten soll. Eine vergleichbare Leistung erzeugen die aktuellen Gen3-Autos der Formel E. Für die beiden Klassen FG1 (Nachwuchspiloten) und FG2 (Erfahrenere, professionelle Rennfahrer) sind unterschiedliche Leistungsstufen mit 350 kW bzw. weniger Power geplant. Auch die Hardware, demnach Teile des Bodyworks, soll per Schnellwechsel-System anpassbar sein, um mehr oder weniger Abtrieb zu erzeugen und unterschiedliche Freiheiten bei der Abstimmung zu gewähren. Das aus der Formel E und WRX bekannte Unternehmen QEV Technologies unterstützt als technischer Partner.

Hinter der Idee dieses Wechsel-Konzepts steckt das Happy-Hour-Prinzip: ein Rennwagen für zwei unterschiedliche Klassen, praktisch Formel 1 und Formel 2 in Einem. Das soll den Teams und Fahrern Kosten sparen, Piloten eine Aufstiegsmöglichkeit im Elektro-Rennsport aufzeigen und gleichzeitig die Umwelt weniger belasten. Der frühere Formel-1- und Formel-E-Fahrer Heidfeld samt Mitgründer Gill erhoffen sich ein Starterfeld von zehn Teams und jeweils 20 Piloten in den beiden Klassen. Über das genaue Rennformat ist öffentlich noch nichts bekannt.

Hollywood-Designer Daniel Simon mit an Bord

Das Fahrzeugdesign stammt aus der Feder des Deutschen Daniel Simon, der vor allem für seine Designs in Hollywood-Filmen wie Tron Legacy, Oblivion und Top Gun Maverick bekannt ist, und für das frühere Formel-1-Team HRT im Jahr 2011 die Fahrzeuglackierung entwarf. Das Auto erinnert in seinen Grundzügen an einen Mix aus Formel 2 und Formel E, allerdings mit besonderem Kniff: Auf der Heckfinne hinter der Airbox sollen den Zuschauern während der Rennen Live-Infos über Batteriestände oder die jeweilige Platzierung angezeigt werden.

"Heute ist ein großer Tag für FG Series, an dem wir das herausragende Design des FG-Twin enthüllen", sagt der 183-fache Formel-1-Starter Heidfeld. "Das Auto ist unser Herzstück, um die FG Series und ihre bahnbrechenden Lösungen vorzustellen. Die Definition der Styling-Ziele war eine gemeinschaftliche Teamleistung, aber sie zu übertreffen und gleichzeitig die neuesten Sicherheitsanforderungen und technischen Spezifikationen zu erfüllen, war nur dank der außergewöhnlichen Fähigkeiten von Daniel Simon möglich."

Der 47-jährige Serienmitgründer und gleichzeitige Chief Sporting Officer der FG Series weiter: "Unser Ziel mit der FG Series ist es, Talenten aus der ganzen Welt die Möglichkeit zu bieten, ihre motorsportlichen Ambitionen zu verfolgen, und wir hoffen, dass dies nur der erste von vielen Träumen ist, die in Erfüllung gehen werden."

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Die FG Series soll im Rahmen bekannter Meisterschaften ihre Rennen austragen, Foto: FG Series

Weitere Details zur FG Series sollen in den kommenden Monaten bekanntgegeben werden. Der Name der Rennserie soll die fünf Kernprinzipien des neuen Championats verkörpern: Green, Groundbreaking, Good, Growth, Global (zu deutsch: Grün, Wegweisend, Gut, Wachstum und Global).