2025, im letzten Jahr der aktuellen Generation von Formel-1-Autos, soll es wieder neue Reifen geben. Nachdem Einheitsausrüster Pirelli 2024 keine Neuentwicklung brachte, wurde im Verlauf dieses Jahres hart daran gearbeitet, eine Verbesserung der aktuellen Modelle einzuführen. Die Designs sind bereits fixiert, für letzte Tests müssen jetzt aber in Mexiko alle Teams helfen.

Im Vorjahr hatte Pirelli an einem vergrößerten Arbeitsfenster der Reifen gearbeitet, die Designs nach enttäuschenden Praxistests aber im Spätherbst verworfen. Daraufhin wurde für 2025 das Problem der Überhitzung ins Visier genommen. "Die Konstruktion der neuen Spezifikationen wurden wie vom Reglement verlangt am ersten September homologiert", bestätigt Pirelli-Motorsportchef Mario Isola. "Jetzt sind wir beim Feintuning der Mischungen."

Es gehört inzwischen zum Standard-Programm, dass sich Fahrer darüber beschweren, mit den Reifen nicht pushen zu können. Besonders im Rennen - wer einmal in der verwirbelten Luft seines Konkurrenten steckenbleibt, bekommt seine Reifen üblicherweise nicht mehr in den Griff.

Für Pirelli ist es die übliche Gratwanderung. Ein robusterer Reifen könnte weniger Verschleiß bedeuten, und damit einen Trend zu strategischem Einstopp-Einheitsbrei. Tausende Testkilometer hat man daher mit verschiedenen Teams hinter sich, um das ideale Produkt zu identifizieren. Darunter auch eine komplett neue und extraweiche sechste Mischung, den C6, der für Straßenkurse entwickelt wurde.

Mehr Trainings-Zeit in Mexiko für Reifentest

Nachdem die Konstruktion jetzt homologiert ist, geht es in die Schlussphase. Die härteren Mischungen sollen bei einem letzten Test im italienischen Mugello abgesegnet werden. Da die Saison 2024 jetzt aber mit sechs Rennen in sieben Wochen endet, sind die Test-Gelegenheiten begrenzt. Entsprechend wird die abschließende Evaluierung der weicheren Mischungen an einem Rennwochenende stattfinden müssen.

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Dafür gibt es eine Provision im Sportlichen Reglement. An einem Wochenende ohne Sprint können allen Teams zusätzliche Reifen zu Test-Zwecken zur Verfügung gestellt werden. Das plant Pirelli in Mexiko, bestätigt Isola: "Wir werden die Soft-Mischungen im 2. Training bei allen Teams mit unterschiedlichen Fahrplänen testen."

Dafür wird das 2. Training in Mexiko verlängert, nämlich auf 90 Minuten. So können die Teams sowohl das Pirelli-Programm fahren, als auch ihre üblichen Vorbereitungen auf das Rennwochenende. Mexiko ist praktisch die einzige Chance für diesen Test: Beim USA-GP davor sowie danach in Brasilien und Katar ist es nicht möglich, weil Sprints stattfinden. Und Las Vegas ist ein eigenwilliger Stadtkurs.

Das heißt auch, dass es besser nicht regnen sollte. Ansonsten bleibt wohl nur der ganztägliche abschließende Test nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi übrig, um die Reifen zu evaluieren. Pirelli aber wähnt sich basierend auf den vorangegangenen Tests in guter Position, so Isola. Sobald dieses Projekt abgeschlossen ist, wird man sich voll und ganz auf die neuen 2026er-Reifen konzentrieren. Die hatten im September ihre erste Ausfahrt. Mehr dazu: