Kevin Magnussen hat sich in Monza mit einem ungestümen Manöver gegen Pierre Gasly eine Rennsperre eingefangen. Der Däne wurde im 16. Rennen der Formel-1-Saison 2024 am Sonntag mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe sowie zwei Strafpunkten belegt. Letztere sorgten dafür, dass er die im Reglement für den Zeitraum von zwölf Monaten festgelegte Maximalpunktzahl von zwölf erreichte. Damit wird der Haas-Pilot beim nächsten Grand Prix am 15. September in Baku sein Cockpit räumen müssen. Für Pierre Gasly ein Unding. Er findet die Sanktion unverhältnismäßig und fordert eine Revision.
"Nein! Ich hoffe, sie können dass irgendwie zurücknehmen, denn das wäre definitiv unfair", so die überraschte Reaktion des Alpine-Fahrers. Die Szene zwischen ihm und Magnussen hatte sich in der 18. Runde des Rennens auf dem Autodromo Nazionale di Monza zugetragen. Im Kampf um die 14. Position griff Magnussen den Franzosen bei der Anfahrt auf die zweite Schikane auf der Innenlinie an. Beim Einlenken blockierte kurz sein kurveninneres Vorderrad und er kam zudem nicht ganz auf gleiche Höhe mit Gasly. Am Scheitelpunkt ging er weit und es kam zu einem Kontakt, woraufhin Gasly die Lenkung aufmachen und die Schikane abkürzen musste.
"Jemand sagte mir, dass er eine 10-Sekunden-Strafe erhalten hat und ich war davon etwas überrascht. Er hat es versucht, es war ein bisschen Rad-an-Rad, und ich habe letztendlich keine Zeit verloren", erklärt Gasly, dass die Situation für ihn nicht im Ansatz einer Strafe würdig war. Das Handeln der Stewards empfindet er als überzogen.
Gasly kritisiert Stewards: Kein anständiges Racing möglich
"Du kannst nicht anständig Rennen fahren, oder so, wie du es willst", kritisiert der 145-fache Grand-Prix-Teilnehmer, der vor rund anderthalb Jahren um ein Haar selbst eine Rennsperre erhielt. In der Saison 2022 stand er bei zehn Strafpunkten, die er mit seinem Wechsel von AlphaTauri zu Alpine ins Jahr 2023 mitnahm. Beim dritten Saisonrennen in Melbourne kollidierte er mit Teamkollege Esteban Ocon. "Ich war in einer ähnlichen Situation, zwar aus anderen Gründen, aber es ist nicht schön, in dieser Position zu sein."
Das Damoklesschwert schwebte bereits seit Miami über Magnussen, nachdem der Haas-Pilot bei Blockaden für Teamkollege Nico Hülkenberg in den ersten Saisonrennen mehrfach in Zwischenfälle verwickelt war. Dass das Zusammentreffen mit Gasly nun zu einer Rennsperre führen soll, möchte Gasly verhindern: "Ich werde mich gerne einsetzen und schauen, was ich tun kann. Es wäre sehr unfair, für solch einen Zwischenfall."
Sportlich war das Wochenende für Alpine ein Reinfall. Ocon und Gasly sahen die Zielflagge nach 53 Runden auf den Plätzen 14 und 15. "Wir müssen das wirklich in den Griff bekommen, denn ich denke, dass wir in dem Rennen mehr Potential hatten", sagt Gasly. "Letztes Wochenende hatten wir eine überraschend gute Pace und dieses Wochenende eine überraschend schlechte. Wir müssen zuerst einige Fragen beantworten, dann können wir uns neu aufstellen und im nächsten Rennen ein stärkeres Paket haben."
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