Franco Morbidelli musste nach einem Trainingssturz mit einem gewaltigen Handicap in die MotoGP-Saison 2024 starten. Der Pramac-Neuzugang, der zuvor stets nur Yamaha gefahren war, verpasste die kompletten Testfahrten und musste einen Kaltstart auf Ducati hinnehmen. Ausgerechnet beim Heimrennen in Mugello scheint nun endlich der Durchbruch gelungen. Doch der Italiener will noch mehr.
Trotz bestem Wochenende seit langem: Morbidelli nicht ganz zufrieden
Pramacs Team-Manager Gino Borsoi hatte Morbidelli angesichts der schwierigen Umstände eine Eingewöhnungszeit von mindestens fünf Rennwochenenden zugesprochen. Beim siebten scheint es nun so weit gewesen zu sein. 16 WM-Punkte nahm 'Franky' nach Platz vier im Sprint und Platz sechs im Grand Prix mit. Das war einer mehr als an den gesamten sechs Rennwochenenden zuvor. Seit Jerez 2021 hatte Morbidelli in einem Trockenrennen nicht mehr die Top 6 erreicht. Der Vizemeister von 2020 scheint nun langsam wieder in Schwung zu kommen und in der Lage, das beste Bike der MotoGP auch in Ergebnisse umzumünzen.
"Das war ein solides Wochenende. Wir werden besser. Wir können uns Tag für Tag steigern", konstatierte auch Morbidelli selbst. Doch der Blick auf Teamkollege und WM-Leader Jorge Martin zeigt, dass mit dem Pramac-Packet noch mehr drin ist. Morbidelli hielt sich deshalb mit Jubelarien zurück: "Eigentlich hatte ich mir von diesem Rennen noch mehr erhofft. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt musste ich mich zurückhalten, denn ich war auf der Bremse zu sehr am Limit."
"Aber es war natürlich immer noch ein positives Wochenende an unserem Heimrennen, nachdem wir in Barcelona schon daran rochen, aber nicht ins Ziel kamen", schob er jedoch gleich nach. In den letzten Rennen ging die Chance auf ein gutes Ergebnis meist schon nach dem Erlöschen der Startampel flöten. "Dieses Wochenende haben wir es geschafft, die Starts zu verbessern und unser echtes Potential bis ins Ziel zu bringen", konnte der 29-Jährige diesmal erleichtert feststellen.
Franco Morbidelli kämpft um MotoGP-Verbleib: Pramac-Anspruch ist die Spitze
"Es ist ein erneuter Fortschritt. Wir haben jedes Wochenende Fortschritte gemacht", attestiert Morbidelli sich und seiner Mannschaft. Doch für die Team-Weltmeister des Vorjahres reicht das Niveau noch nicht aus. "Ich bin immer noch 9 Sekunden von der Spitze entfernt. Das ist schon eine Lücke", warf der Italiener ein. Teamkollege Martin fuhr in Mugello wie eigentlich immer um das Podest und wurde am Ende Dritter, mit einer Sekunde Rückstand.

Für solche Ergebnisse braucht Morbidelli noch mehr Fortschritte, denn es geht um seine MotoGP-Zukunft. Zwar wird Martin das Team in Richtung Aprilia verlassen, doch mit Fermin Aldeguer hat Ducati bereits einen Fahrer unter Vertrag genommen, der aller Voraussicht nach bei Pramac landen wird. Dort ist also nur noch ein Platz frei, für den sich Morbidelli in den nächsten Rennen empfehlen muss. Mugello war dabei sicherlich schonmal ein guter Anfang.
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