Drittes MotoGP-Rennen im Kalenderjahr 2025, dritter Sieg für Marc Marquez. Nach dem Doppel beim Saisonstart in Buriram vor zwei Wochen bleibt die Weste des Ducati-Werkspiloten auch beim zweiten Rennwochenende in Argentinien weiß, auf die Pole Position am Samstagvormittag folgte rund vier Stunden später die nächste Goldmedaille im Sprint. Also alles wie erwartet? Nicht ganz. Denn so spielend leicht wie noch in Buriram cruiste Marquez am Samstag nicht zum zweiten Sprinterfolg der Saison. Ausgerechnet Bruder Alex machte ihm das Leben schwer.
"Es ist schön, eine weitere Pole und einen weiteren Sprintsieg geholt zu haben, aber das wichtige Rennen findet morgen statt. Wir müssen fokussiert bleiben und weiterarbeiten, weil sich die Strecke von Session zu Session verändert - und, weil ich heute einen extrem starken Bruder hatte", war sich auch Marc Marquez selbst im Interview bei 'MotoGP.com' bewusst. Lediglich 0,903 Sekunden trennte das Geschwisterpaar bei Zielankunft, viele Runden hatte sich Alex Marquez sogar direkt am Hinterrad der Werks-Ducati vor ihm halten können.
Marc Marquez lobpreist Alex: Da ist er aktuell der Beste!
Ein gänzlich anderes Bild als noch in Thailand, als Marc Marquez jeweils schon in der Startrunde eine Lücke hatte öffnen können. Das gelang diesmal nicht, entscheidend absetzen konnte sich die Nummer 93 erst in der Schlussphase. "Alex war superschnell", meint der ältere Marquez-Bruder anerkennend und verrät, keinesfalls im Schongang unterwegs gewesen zu sein: "Ich habe gepusht, bin 1.37er-Zeiten gefahren und trotzdem ist er hinter mir geblieben, er war direkt in meinem Windschatten."
Etwas überraschend kam das ehrlicherweise aber schon. Schließlich hatte sich Marc Marquez im Qualifying noch mit 0,246 Sekunden Vorsprung durchgesetzt. Im Sprint dann aber der Konter des jüngeren Bruders. "Ich wusste, dass er verdammt schnell sein würde. Er ist unglaublich stark in den Kurven drei und sechs, da fährt er fantastisch. In dieser Kurvenart ist er momentan der beste Fahrer im Grid", zollt Marc Marquez erneut großen Respekt.

Wieso es für Alex Marquez jedoch nie zu einem ernsthaften Überholversuch reichte? "Er ist besser als ich in den Kurven eins, zwei und drei. Und naja, du weißt: Zwei gegen drei, da verliere ich", scherzt der Gresini-Pilot in seiner Rennanalyse. Um den großen Bruder am Sonntag auch mal in einen Zweikampf verwickeln zu können, müsse er sich daher noch verbessern, speziell in Kurve fünf. "Da habe ich heute viel Zeit auf ihn verloren", unterstreicht Alex Marquez. "Er fährt da wahnsinnig sauber, das sieht wunderbar aus. Er macht das auf perfekte Art und Weise. Da muss ich im Warm Up nachlegen und konstanter werden."
MotoGP-Siegchancen für Alex Marquez im Argentinien-GP?
Das ist natürlich leichter gesagt als getan, speziell wenn der Gegner Marc Marquez heißt. Und doch stellt sich nach dem Sprint die Frage: Gibt es für Alex Marquez am Sonntag echte Siegchancen? "Morgen wird es eine andere Geschichte werden, weil wir den Hinterreifen stärker managen müssen. Ich fühle mich aber sehr zuversichtlich", versprüht die Startnummer 73 jedenfalls Optimismus, endlich den ersten MotoGP-Sieg der Karriere holen zu können.
Und auch Marc Marquez ist sich der Gefahr aus dem eigenen Haus bewusst. "Das Podium wird zwischen Pecco, Alex und mir ausgefahren", will der Spanier sogar Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia nicht aus der Rechnung nehmen. "Wir sind alle superschnell und fahren auf einem sehr hohen Niveau", mahnt er. Zumindest ein Eingreifen von Bagnaia in den Kampf um den Sieg erscheint am Sonntag ehrlicherweise aber ziemlich unwahrscheinlich. Der Italiener blieb im Sprint chancenlos und konnte im Anschluss nur darüber lachen. Mehr dazu findet ihr hier:
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