Der MotoGP-Rennkalender 2024 wird wohl ein weiteres Mal angepasst. Der Kasachstan-Grand-Prix, der schon im Vorjahr abgesagt werden musste, findet aller Voraussicht nach auch in dieser Saison nicht statt. Das Event wurde zunächst vom Juni in den September verlegt, wo durch die Absage des Indien-GP ein Wochenende frei wurde. Der lokale Promoter in Indien war MotoGP-Rechteinhaber Dorna Zahlungen schuldig geblieben.

Offizielle Begründung für die ursprüngliche Verschiebung des Kasachstan-Grand-Prix waren damals großflächige Überschwemmungen im Land, die allerdings weit von der Strecke entfernt passierten. Nun ist endgültig klar, dass der Sokol International Racetrack nie bereit für die MotoGP war. Es soll sowohl an umliegender Infrastruktur als auch an Personal fehlen.

MotoGP will Kasachstan mit Katar ersetzen

Nach den Rennwochenenden in Argentinien und Indien wäre Kasachstan die dritte Absage in der laufenden MotoGP-Saison. Der Rennkalender soll aber dennoch 20 Grands Prix umfassen. Dorna und der Motorradweltverband FIM suchen nach einem Ersatz. Dieser schien bereits gefunden: Geplant war ein zweites Event in Katar von 20. bis 22. September. Der Losail International Circuit hatte ja bereits den Saisonauftakt Anfang März ausgetragen.

Logistisch würde ein Triple-Header mit Katar, Indonesien (27. bis 29. September) und Japan (4. bis 6. Oktober) Sinn machen. Die Fracht für die Rennen in Fernost wird ohnehin über den Flughafen von Doha transportiert. Gegen ein Rennen in Katar spricht aber das Wetter. Im September ist es im Wüstenstaat extrem heiß, Temperaturen um die 40 Grad sind keine Seltenheit. Auch in der Nacht können 30 Grad oder mehr erreicht werden. Die Formel 1 fuhr im Vorjahr Anfang Oktober in Katar und brachte ihre Fahrer in einer Hitzeschlacht an ihre körperlichen Grenzen. Die Piloten der MotoGP machten den Serienverantwortlichen daher klar, dass ein Katar-Rennen im September nur äußerst schwierig zu stemmen wäre.

Hitze-Albtraum in Katar: Formel-1-Fahrer fast ohnmächtig! (10:00 Min.)

Die MotoGP sieht sich deshalb nun nach Alternativen um. Wie im Fahrerlager zu hören ist, soll sich die Traditionsstrecke in Brünn dafür in einer aussichtsreichen Position befinden - eine durchaus überraschende Entwicklung! Der Kurs war bis 2020 im Kalender gestanden, dann aber aufgrund von Differenzen zwischen dem lokalen Veranstalter und Promoter Dorna gestrichen worden. Hauptproblem damals war der in die Jahre gekommene Asphalt mit seinen vielen Bodenwellen, der zur Gefahr für die Fahrer wurde.

Neue Eigentümer in Brünn: Comeback der MotoGP?

Eine Neuasphaltierung wurde seither nicht durchgeführt. Diese ist nach einem Eigentümerwechsel - die Firma Shakai kaufte die Strecke im Vorjahr von der A.B.R. Holding von Karel Abraham - für Oktober geplant. Zu spät für ein MotoGP-Event in dieser Saison. Die Entscheidungsträger der Motorrad-Weltmeisterschaft müssten also wohl ein Auge zudrücken, wollen sie tatsächlich 2024 einen Grand Prix in Tschechien austragen. Und selbst dann wäre ein Triple-Header mit Brünn sowie den Rennwochenenden in Indonesien und Japan eine logistische Herkulesaufgabe.

Provisorischer MotoGP-Rennkalender 2024

DatumGrand PrixStrecke
10. März KatarLosail
24. März PortugalPortimao
14. April AmerikaAustin
28. April SpanienJerez
12. Mai FrankreichLe Mans
26. Mai KatalonienBarcelona
2. Juni ItalienMugello
30. Juni NiederlandeAssen
7. Juli DeutschlandSachsenring
4. August GroßbritannienSilverstone
18. August ÖsterreichRed Bull Ring
1. September AragonAlcaniz
8. September San MarinoMisano
22. September KasachstanSokol
29. September IndonesienMandalika
6. Oktober JapanMotegi
20. Oktober AustralienPhillip Island
27. Oktober ThailandBuriram
3. November MalaysiaSepang
17. November ValenciaCheste