Nach vielen Jahren bei Honda ging Marc Marquez Ende 2023 einen bedeutenden Schritt, um seiner Karriere wieder Schwung zu verliehen. Im ersten Wechsel seiner MotoGP-Karriere ging es auf die Privat-Ducati von Gresini. Ein Jahr später sitzt er nun auf der Werksmaschine. Doch diese ganzen Umstellungen waren nicht die gravierendsten seiner Rennfahrerlaufbahn.

Schwierigster Marquez-Umstieg war vor der MotoGP

An die Ducati Desmosedici musste sich Marquez erstmal anpassen. Im zweiten Rennen auf der Maschine in Portimao 2024 bediente er beispielsweise das Ride-Height-Device falsch und brachte sich so im Qualifying zu Sturz. Über ein Jahrzehnt lang war er nur die Honda gewohnt gewesen.

Marc Marquez mit MotoGP-Taktiktrick: Kopfrechnen in Thailand (07:32 Min.)

Auf die Frage, nach der schwierigsten Umstellung seiner Karriere, gab der Superstar trotzdem sofort eine ganz andere Antwort. "Der Wechsel von den 125ern zur Moto2 war das Schwierigste. Du wechselst vom Zweitakter zum Viertakter. Das war sehr schwierig", gab der Spanier an.

Moto2-Bike schwerer zu lenken als MotoGP-Motorrad

Marquez ging den Schritt von der kleinsten in die mittlere Klasse in einer Übergangsphase. Die Moto2 bestand bereits, die aktuelle Moto3 gibt es in dieser Form jedoch erst seit 2012. Marquez wurde 2010 Weltmeister auf einer 125ccm-Maschine und ging dann 2011 in die Moto2.

2010 fuhr Marc Marquez eine 125er bei Ajo, Foto: Milagro
2010 fuhr Marc Marquez eine 125er bei Ajo, Foto: Milagro

Neben dem Unterschied beim Motor, war der Umstieg wortwörtlich schwer. "Dazu kam das Gewicht des Motorrads", erklärte der Ducati-Pilot. Die Daten sprechen zwar dagegen, doch es stellte eine noch größere Herausforderung als die Königklasse dar. "Es stimmt, dass der Unterschied beim Gewicht von Moto2 zu MotoGP noch größer ist. Aber bei der Balance des Motorrads fühlt es sich leichter an. Als ich in der Moto2 fuhr, fühlte sich das Bike schwerer als eine MotoGP-Maschine an", erinnerte sich der achtfache Weltmeister.

Trotz Fehlstart: Marc Marquez kämpft 2011 um Moto2-Titel

Deswegen auch sein klares Fazit: "Von den 125er in die Moto2 war der schwierigste Schritt. Da habe ich auch in den ersten Rennen die meisten Fehler gemacht." Tatsächlich gab es in den ersten drei Rennen 2011 keinerlei Punkte. Zwei Stürze und eine Kollision bedeuten den schlechtesten Saisonstart der Karriere, hatte er im Seuchenjahr 2023 doch zumindest im Sprint gepunktet.

Stefan Bradl und Marc Marquez kämpften um die Moto2-Krone, Foto: Milagro
Stefan Bradl und Marc Marquez kämpften um die Moto2-Krone, Foto: Milagro

Danach zeigte sich jedoch schnell sein überragendes Talent. Das vierte Rennen gewann Marquez und im Folgenden forderte der Rookie seinen späteren Honda-Kollegen Stefan Bradl im Titelkampf heraus. Nur eine Verletzung verhinderte, dass der Spanier den Deutschen bis zum Ende fordern konnte. In Sachen Siegen lag er mit sieben zu vier aber voraus. Schwierige Umstiege sind bei einem Ausnahmekönner wie Marc Marquez also äußerst relativ.

Beim Umstieg von Gresini zum Werksteam von Ducati ging hingegen alles sofort glatt. Marquez' Auftritt beim Auftaktsieg 2025 war nicht einfach nur gut, sondern bedrohlich: