Schon am Donnerstag vor dem Thailand GP der MotoGP war es ein großes Thema, dass eine gewaltige Hitzeschlacht drohen könnte. Am Samstag musste dann Fabio di Giannantonio den Sprint mit Verbrennungen aufgeben, blieb aber noch ein Einzelfall. Der Grand Prix über die doppelte Distanz zeigte ein anderes Bild: Das gesamte Feld wurde gequält.
Joan Mir: Schlimmste Zeit, die ich auf einem Motorrad erlebt habe
"Mein Bein wurde komplett verbrannt. Schon im Sprint habe ich das ein wenig gespürt, aber heute schon von Runde sieben an. Ich hielt es nicht mehr aus. Auf der Gegengerade fuhr streckte ich dabei die Beine raus, um diese Verbrennungen zu vermeiden", schilderte Alex Rins. Und damit war er bei weitem nicht der einzige. Die hohen Temperaturen brachten die Motorräder zum Glühen, und zwar bei allen Herstellern.

"Wir nahmen in letzter Minute noch ein paar Veränderungen vor, um das zu verbessern. Aber ich habe mich verbrannt. Es war eine große Herausforderung, überhaupt auf dem Motorrad zu bleiben. Das war die schlimmste Zeit, die ich je auf einem Motorrad verbringen musste. Ich bin noch nie so verbrannt worden", erklärte Honda-Pilot Joan Mir. Der Ex-Weltmeister führte auch seinen Sturz mit darauf zurück, dass er sich vor lauter Hitze und Schmerzen einfach nicht mehr konzentrieren konnte.
MotoGP-Aerodynamik macht Hitzeproblem noch schlimmer
Auch an der Spitze hinterließ der Glutofen von Buriram seine Spuren. "Es war höllisch heiß und ich habe Brandblasen an meinen Händen", äußerte Francesco Bagnaia. Teamkollege und Sieger Marc Marquez wies auch auf ein Phänomen der modernen MotoGP hin: "Es war heiß. 38 Grad und über 60 auf dem Asphalt. Ich folgte Alex [Marquez] sehr nah im Rennen, da war es selbst schwierig zu atmen. Als ich in Führung war, war es noch ok, akzeptabel, aber als ich hinter ihm war, brannte es an den Händen, den Armen und es war schwierig zu atmen."
Warum Marc Marquez seinen Bruder vorbeiließ, könnt ihr hier lesen:Die Aerodynamik und die dadurch verwirbelte Luft machen eine Kühlung durch den Fahrtwind noch schwieriger. Besonders im Pulk führt das zu Problemen, auch wenn Miguel Oliveira dies sarkastisch abtat. "Ich hatte schon genug Probleme mit der Hitze meines eigenen Motorrads, da machen die anderen auch schon keinen Unterschied mehr", meinte der Portugiese.
Miguel Oliveira: Yamaha erreicht über 100 Grad

Der Pramac-Pilot gab dann auch noch Preis, wie heiß seine Maschine wurde: "Wir liegen über einhundert Grad." Kein Wunder, dass da selbst durch die Lederkombi hindurch Verbrennungen stattfinden. Eine nach der Aufgabe von Di Giannantonio am Samstag diskutierte Verkürzung des Rennens wurde nicht konsequent verfolgt. Im Nachhinein hat Fabio Quartararo eine klare Meinung dazu: "Ein paar Runden weniger wären für die Show nicht schlechter gewesen. Das war wirklich das Maximum, was wir heute durchstehen konnten."
Neben verbrannten Fingern hat sich Francesco Bagnaia auch eine saftige sportliche Niederlage eingefahren. Seine Reaktion auf einen bescheidenen Saisonauftakt findet ihr hier:
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