Die Nachricht von Andy Cowell als neuem Mann auf der Führungsebene von Aston Martin sorgte in der Formel-1-Welt für Aufsehen. Bei Mercedes AMG High Performance Powertrains war der Ingenieur maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der Power Unit in den Jahren der Mercedes-Dominanz. Nun wagt Cowell den Neuanfang beim Rennstall in Silverstone, wo er als Group CEO ein weitaus breiteres Aufgabenspektrum haben wird.

Vom Teamchef Mike Krack wird Cowell erwartungsvoll empfangen: "Im Rückblick muss er überall dort, wo er erfolgreich war, sehr gute Fähigkeiten im Umgang mit Menschen, Infrastruktur und Budget gehabt haben. Ich habe von allen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, nur Positives gehört. Deshalb bin ich auch sehr zuversichtlich für unsere Zusammenarbeit." Das genaue Einsatzgebiet von Cowell bei Aston Martin kann Krack indessen noch nicht konkretisieren, da die finalen Vereinbarungen erst später im Jahr getroffen würden.

Christian Horner: Jeder wollte Andy Cowell haben

Teamchef Christian Horner bestätigt das hohe Ansehen, das Andy Cowell bei allen Formel-1-Teams genießt. Auch bei Red Bull Powertrains wäre die Tür für den Ingenieur offen gestanden: "Andy hat bei HPP einen wunderbaren Job gemacht. Er war das Rückgrat dieses Projekts. Er entschied sich, Mercedes zu verlassen und verbrachte einige Zeit außerhalb der Formel 1. Ich glaube, jeder einzelne Motorenhersteller hat in dieser Zeit mit ihm gesprochen."

Da die Gespräche scheiterten und Cowell nicht zur Verfügung stand, musste Red Bull alternative Pläne für sein Antriebsprogramm für das neue Motorenreglement ab 2026 schmieden. "Wir sind mit diesen Plänen sehr zufrieden", bekräftigt Horner.

Aston-Martin-Projekt überzeugt Spitzeningenieur

Aber welche überzeugenden Argumente stehen auf der Seite von Aston Martin, die Cowell jetzt in die Königsklasse zurückholen konnten? "Ich denke, Lawrence [Stroll; Anm. d. Red.] ist vielleicht der Überzeugendste von allen im gesamten Fahrerlager", meint Krack hierzu. Dennoch sei es dem Teamchef zufolge nicht allein Strolls Überzeugungskraft, die den Spitzeningenieur zum Team von Fernando Alonso und Lance Stroll gelockt hat.

Ausschlaggebend sei vor allem, dass Aston Martin seit den massiven Investitionen auf dem Vormarsch ist und unverkennbar zeigt, wie ernst es ihnen ist, in der Formel 1 nach vorne zu kommen. "Ich meine, wenn man sieht, was [in Silverstone; Anm. d. Red.] passiert, ist das sehr beeindruckend. Die Fabrik ist auf dem neuesten Stand der Technik. Der Windkanal ist auf dem neuesten Stand der Technik. Ich bin mir sicher, dass Andy eine hohe Meinung von Honda hat. Also gibt es eine Menge Elemente, die eine sehr gute Zukunft versprechen", erklärt Krack. So sei Cowells Entscheidung auf Vision und Innovation gefallen.

Auf dem F1-Transfermarkt ging es in der ersten Saisonhälfte bereits richtig rund - vor allem, was die Fahrersitze für 2025 anbelangt. Ein aufsehenerregender Wechsel: Nico Hülkenberg von Haas zu Sauber/Audi. Beißt sich der Deutsche nun, wo Haas positiv überrascht und in großen Schritten voranschreitet, in den Hintern? Darüber diskutieren Alina und Stephan im neuen Talk-Video:

Nico Hülkenbergs Audi-Wechsel ein Reinfall? - Formel 1 Q&A (25:16 Min.)