Neues Jahr, neues Glück? Definitiv nicht bei Miguel Oliveira! Hatte der 30-jährige Portugiese nach zwei durchwachsenen Saisons bei Trackhouse bzw. Vorgängerteam RNF Racing 2025 eigentlich einen neuen Anlauf bei Pramac-Yamaha nehmen wollen, entwickelt sich auch das lila-blaue Abenteuer aktuell mehr und mehr zur Horrorshow.
Bereits nach den offiziellen Wintertestfahrten der MotoGP in Sepang und Buriram zählte Oliveira zu unseren Sorgenkindern, war er doch stets Langsamster der vier Yamaha-Piloten. Und bei den ersten Rennwochenenden in Thailand und Argentinien bestätigte sich dieser Trend dann leider auch: Einzig im FP1 in Buriram schaffte es Oliveira auf Platz acht, ansonsten landete er immer außerhalb der Top-Zehn - zumeist sogar sehr deutlich.

In unverschuldetem Crash mit Fermin Aldeguer verletzt
So richtig Dicke kam es allerdings erst seit dem Sprint in Termas de Rio Hondo am vergangenen Samstag. Dort wurde Oliveira - mal wieder - Opfer eines übermütigen Manövers eines Konkurrenten, in diesem Fall von MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer. Der Gresini-Youngster wagte zu Beginn von Runde fünf einen Überholversuch gegen Oliveira, krachte in den Portugiesen und beförderte diesen aus dem Rennen.
Oliveira landete dabei auf der linken Schulter und hielt sich diese sofort schmerzverzerrt. Selten ein gutes Zeichen bei MotoGP-Fahrern, doch in diesem Fall folgte (zunächst) Entwarnung. MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte hatte Oliveira zu genaueren Untersuchungen ins Krankenhaus von Santiago del Estero geschickt, wo durchgeführte Scans keine Knochenbrüche aufzeigen konnten. Somit schien einem Start im Argentinien-GP eigentlich nichts im Wege zu stehen, vor dem Warm Up war noch ein finaler Check-Up geplant.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag dann aber die Hiobsbotschaft aus dem Pramac-Lager: Oliveira hatte sich zwar keine Brüche zugezogen, es gab aber Bedenken betreffend der Bänder in seiner linken Schulter. Team und Fahrer entschlossen sich deshalb dazu, kein unnötiges Risiko einzugehen und auf einen Start am Sonntag zu verzichten. Stattdessen trat der 30-Jährige sofort die Heimreise nach Europa an, um dort weitere Untersuchungen durchführen zu lassen.
Miguel Oliveira schwerer verletzt: Kein Start in Austin
Das passierte inzwischen und die Neuigkeiten sind keine guten. Oliveira wird auch den Amerika-Grand-Prix in Austin (28. - 30.03.) verpassen. Bereits am Mittwoch hatten diesbezüglich Gerüchte die Runde gemacht, nun wurde der Ausfall der Startnummer 88 von Yamaha in einer Pressemitteilung offiziell bestätigt. "Nach meiner Rückkehr nach Hause wurde eine Kernspintomographie durchgeführt, bei der eine Verrenkung des Sternoklavikulargelenks mit Bänderriss festgestellt wurde", wird Oliveira zitiert. Nach ausgiebiger Beratschlagung mit dem Ärzteteam wurde daraufhin beschlossen, "den Arm einige Zeit ruhig zu stellen". Ob der Pramac-Pilot in Katar (11. - 13.04.) wieder mitmischen kann, hänge vom Heilungsverlauf in den nächsten Tagen und Wochen ab.
Bei Oliveira setzt sich damit eine unglaubliche Pechsträhne fort, verpasst er seit Saisonstart 2023 doch nun schon seinen zehnten Grand Prix. Bereits im Vorjahr hatte er nach einem unverschuldeten Highsider in Indonesien fünfmal zusehen müssen, 2023 nach Kollisionen mit Marc Marquez (Portimao), Fabio Quartararo (Jerez) und Aleix Espargaro (Katar) in Summe viermal. Öfter fehlte in diesem Zeitraum nur Markenkollege Alex Rins, der speziell 2023 zahlreiche Rennen aufgrund eines Schien- und Wadenbeinbruches verpasst hatte.
Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez ersetzt Oliveira in Austin
Da Oliveiras Verletzung mit Beginn des Amerika-GPs am 28. März länger als zehn Tage her sein wird, muss das Pramac-Team gemäß MotoGP-Reglement einen Ersatz aufbieten. Dieser wird der neue Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez sein, der nach seinem KTM-Aus im vergangenen Winter bei den Japanern angeheuert hatte. Eigentlich hätte Fernandez bereits in Yamahas Superbike-Werksteam den verletzten Jonathan Rea in Portimao ersetzen sollen. Dort findet nächste Woche das zweite Event des Jahres statt. Aufgrund der Terminkollision mit dem Amerika-GP ist das jetzt aber nicht mehr möglich. Stattdessen wird Rea nun vom Australier Jason O'Halloran vertreten. Das verkündete Yamaha um 13 Uhr MEZ.
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