Jorge Martin erlebte zu Jahresbeginn ein Debakel. Der MotoGP-Weltmeister verletzte sich zuerst beim Test, dann beim Training, und wird nun wohl für einige Zeit ausfallen. Das lässt auch Marc Marquez nicht kalt. Der Superstar wandte sich aus eigener Erfahrung an seinen Landsmann.
Marquez warnt Martin vor Übermut: Habe Preis dafür gezahlt!
"Was Martin passiert ist, ist leider Teil unseres Sports. Ich kann seine Lage ein bisschen nachvollziehen. Besonders, nachdem du Weltmeister geworden bist, ist deine Motivation nochmal größer, dein Selbstvertrauen ist nochmal größer und manchmal erkennst du dann dein Limit nicht mehr", erklärte Marquez zum Trainingsunfall des Aprilia-Piloten. Martin wollte unbedingt zum Thailand GP zurückkehren, und übertrieb es dabei. So saßen am Donnertag nur Marquez und Teamkollege Francesco Bagnaia in der Pressekonferenz, die eigentlich für die ersten drei der WM vorgesehen war. Wie sie ihr kommendes Duell betrachten, erfahrt ihr hier:
Doch auch im Angesicht des ersten Rennwochenendes dachte Marquez an seinen abwesenden Kollegen. Er wandte sich mit einem Rat an den Titelverteidiger: "Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen. Gemäß meinen Gefühlen und Erfahrungen habe ich ihm einfach geraten: Respektiere deinen Körper. Ich habe meinen Körper in der Vergangenheit nicht respektiert und dafür einen Preis bezahlt."
Marquez weiß, wovon er spricht. Nach seinem schweren Sturz in Jerez 2020 kämpfte der sechsmalige Weltmeister über zwei Jahre lang mit seinem Körper, fuhr unter Schmerzen. Erst eine massive und riskante Operation am Oberarm während der Saison 2022 beendete die Leidenszeit und ermöglichte es ihm, wieder auf der Höhe für sein sportliches Comeback zu sein, welches dann mit dem Wechsel zu Ducati gelang.
Marc Marquez: Ein paar verpasste Rennen für Jorge Martins Karriere egal
Eine solche Tortur will Marquez seinem Landsmann ersparen: "Ich habe ihm also gesagt, dass es nichts bedeutet, wenn er drei, vier, fünf oder sechs Rennen verpassen wird. Er ist noch jung, hat großes Talent und hat seine Karriere vor sich." Eine Sichtweise, mit der er nicht allein dasteht. Auch Aprilia-Boss Massimo Rivola äußerte, dass nun die Genesung im Vordergrund stehe und eine vorschnelle Rückkehr keinesfalls riskiert werden solle.
Dass Martin im Verlauf der Saison 2025 wieder ins Geschehen eingreifen wird, daran haben aber beide keinen Zweifel. Trotz aller Vorsicht freut sich Marquez bereits darauf: "Wir wünschen uns natürlich, dass er zurückkommt, denn am Ende sollte die Nummer Eins auch die Nummer Eins auf der Rennstrecke verteidigen."
Im Kontrast zu Marquez' Rat steht Fabio Di Giannantonio. Der Italiener will in Buriram fahren, obwohl er zuletzt nicht einmal trainieren konnte:
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