Jorge Martins Verletzungen bestimmten die Saisonvorbereitung der MotoGP. Der Saisonauftakt in Thailand wird erstmals seit 1984 ohne den Weltmeister stattfinden. Mittlerweile scheint klar, dass sich die Fans nach der erneuten Verletzung im Training auf eine längere Ausfallzeit gefasst machen sollten.

Jorge Martin: Comeback in Argentinien ausgeschlossen

Massimo Rivola wurde am Donnerstag in Buriram von den Journalisten wie wohl noch nie zuvor belagert. Alle wollten wissen, wie es Martin geht und wann er zurückkehren könnte. "Das ist auch für uns die große Frage. Sicherlich wird er nicht in Argentinien [das zweite Saisonrennen, Anm. d. Red.] fahren. Der Zustand an der linken Hand ist momentan nicht gut. Laut Doktor Mir verlief die Operation gut, daher sind wir recht positiv. Momentan wollen wir aber nicht einmal daran denken, wann er zurück sein wird", antwortete der Aprilia-Boss direkt.

Mittlerweile ist auch bekannt, dass der Trainingsunfall am Montag ein Highsider war. Martin selbst meldete sich auf Instagram zu Wort. "Rückschläge sind immer hart, aber wenn sie hintereinander kommen, vervielfacht sich die Wirkung. Diesmal war es besonders hart, sowohl körperlich als auch mental, und hat dazu geführt, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben das erste Rennen der Saison verpassen muss", schrieb der Titelverteidiger.

Aprilia will kein Risiko: Martin wird notfalls ausgebremst

"Er wird erst zurückkommen, wenn er wirklich fit ist. Wir wollen seinen Zustand nicht im Geringsten gefährden", stellte Rivola klar. Dabei würde er im Notfall auch gegen den Willen seines Starzugangs entscheiden. "Er ist ein Kämpfer, ein Gladiator! Ich bin mir sicher, dass er daran denkt, schon morgen Rennen zu fahren. Er würde nur mit den Zähnen fahren", meint der Italiener. Doch dem schiebt das Team einen Riegel vor: "Wir werden in der Zukunft an die Meisterschaft denken, aber jetzt ist die Priorität seine Gesundheit."

Lorenzo Savadori wird Jorge Martin vertreten, Foto: Aprilia Media
Lorenzo Savadori wird Jorge Martin vertreten, Foto: Aprilia Media

"Was die Meisterschaft angeht, so würde ich die neue Ära bei Aprilia mit zwei neuen Fahrern lieber langfristig betrachten, als es kurzfristig zu bewerten. Wir werden das am Ende der Saison sehen", nimmt der Boss daher den Ergebnisdruck raus. Letztlich kann aber auch er seine Gefühle nicht verbergen: "Natürlich fühlt es sich scheiße an, aber ab heute müssen wir eben mit dem pushen, was wir haben und nicht dem nachtrauern, was nicht möglich ist." Marco Bezzecchi und Ersatzmann Lorenzo Savadori müssen also die Kohlen aus dem Feuer holen, bis Martin wieder fahren kann.

MotoGP 2025: Das alles ist neu (06:26 Min.)

Martin bleibt Kämpfer: Werde es wie immer durchstehen!

Wann dies sein wird, ist zu diesem Zeitpunkt unklar. Der Rennkalender 2025 kommt dem Spanier zugute. Die ersten sechs Grand Prix finden allesamt im zwei Wochen Rhythmus statt, ohne Double- oder gar Triple-Header, welche dieses Jahr komplett wegfallen. Zwischen den Wochenenden gibt es also stets einen guten Zeitrahmen, um die Chancen auf Rückkehr zu evaluieren.

So oder so ist Martin als Kämpfernatur bekannt. 2021 überstand er eine noch viel schlimmere Verletzung und kehrte zurück. Obwohl das Ducati-Werksteam ihn zweimal ablehnte, machte er sich mit Pramac zum Weltmeister. Und auch diesmal gibt der 'Martinator' nicht auf: "Wenn ich eines sicher weiß, dann ist es, dass man Rückschläge überwinden kann. Ich weiß nicht, ob mich das stärker macht, aber ich weiß, dass ich es durchstehen werde, wie ich es immer getan habe."

Wenn auch leider ohne Jorge Martin, so steht in Thailand endlich die erste Rennaction der MotoGP-Saison an. Hier bekommt ihr alle Infos, wie ihr das Wochenende in Buriram verfolgen könnt: