Liam Lawson steht in der Formel-1-Saison 2025 bei Red Bull nicht nur im teaminternen Duell Max Verstappen gegenüber, sondern sieht sich auch vielen Zweiflern ausgesetzt. Ist der Neuseeländer nach nur elf Starts in der Königsklasse schon reif für das wohl härteste Cockpit der Formel 1? Nicht wenige prognostizieren ein Scheitern des 23-Jährigen.

Doch Lawson ist überzeugt, dass er bei Red Bull keineswegs unvorbereitet in das Abenteuer seiner ersten vollen Formel-1-Saison startet. Ganz im Gegenteil: "Ich habe in den ersten Jahren meiner Karriere mehr Zeit bei Red Bull als Reserve verbracht, als ich tatsächlich bei den Racing Bulls verbracht habe", rechnet er im Rahmen der Formel-1-Testfahrten in Bahrain vor.

Liam Lawson: Konnte beobachten, wie Max arbeitet

Lawson weiß also, wie bei der Mannschaft aus Milton Keynes der Hase läuft, und er weiß, wie sein hochdekorierter Teamkollege tickt: "Ich saß im Hintergrund und konnte beobachten, wie Max arbeitet und wie das Team arbeitet. Ich habe also ein gutes Verständnis für diese Seite der Arbeit des Teams, auch wenn ich das Auto nicht so oft gefahren bin."

Nur Kilometer konnte er im Red Bull vor der F1-Saison 2025 noch nicht so viele abspulen. Bei den Testfahrten in Bahrain verbrachte er immerhin 149 Runden im Auto, oder anders ausgedrückt: 806,39 Kilometer. Dazu kommt noch der Filmtag, den Red Bull einen Tag vor Testbeginn im Programm hatte.

Dabei hat er sich laut eigener Aussage schon gut auf den RB21 eingeschossen: "Das Auto fühlt sich ziemlich gut an und ich fühle mich zunehmend komfortabler." Hilfreich könnte dabei auch sein, dass Lawson ein ähnliches Fahrgefühl bevorzugt wie der amtierende Weltmeister. Der Perez-Nachfolger sagte, dass sich sein Feedback größtenteils mit jenem von Verstappen decke.

Dass eineinhalb Tage pro Fahrer nicht ausreichen, um sich nach einem Wechsel perfekt auf die Formel-1-Saison vorzubereiten, das gestehen sogar erfahrenere Formel-1-Piloten wie Carlos Sainz, für Lawson wiegt die geringe Testzeit natürlich noch schwerer. Er nimmt es aber gelassen: "Natürlich könnte man immer mehr Testtage gut gebrauchen."

Formel-1-Rätsel um neue Red Bull Updates! Was steckt dahinter? (09:52 Min.)

Neue Formel-1-Strecken größte Herausforderung für Lawson?

Lawson verortet seine zentrale Herausforderung zum Beginn der Saison aber ohnehin in etwas, auf das er sich bei den dreitägigen Testfahrten in Bahrain nicht vorbereiten kann: "Es wird eher eine Sache des Strecken-Lernens sein, besonders zu Beginn der Saison. Die ersten paar Rennen, ich war noch nie dort. Es wird also vor allem darum gehen, die Strecken kennenzulernen."

Das beginnt schon in Australien. Denn im Albert Park ging Lawson noch nie an den Start und das nicht nur in der Formel 1, sondern in gar keiner Kategorie. Auch der Shanghai International Circuit, der eine Woche später im Kalender steht, ist für ihn Neuland. Erst beim Japan-GP im April stößt er auf bekanntes Terrain: 2023 fuhr er bereits ein Formel-1-Rennen in Suzuka, im selben Jahr absolvierte er auch auf dem Weg zum zweiten Meisterschaftsrang insgesamt drei Läufe der japanischen Super Formula auf dem Grand-Prix Kurs.