"Es ist das wichtigste Motorradrennen und natürlich auch für Honda von enormer Bedeutung. Ich will gewinnen!" Mit diesen Worten hatte Johann Zarco am Rande des Deutschland Grand Prix auf dem Sachsenring seine Ambitionen für den dritten Lauf der diesjährigen Motorrad-Langstrecken-WM klargemacht: Die legendären 8 Stunden von Suzuka. Große Worte, denen der Franzose am zurückliegenden Wochenende aber auch Taten folgen ließ.

Von Startplatz drei in die 8 Stunden von Suzuka startend, übernahm das 'Team HRC' gleich in der Frühphase des Rennens die Kontrolle. In Abwechslung mit seinen Teamkollegen Takumi Takahashi (Titelverteidiger) und Teppei Nagoe (Rookie) erarbeitete sich Zarco in der Folge einen komfortablen Vorsprung auf die ersten Verfolger, den sie bis tief in die 8 Stunden von Suzuka hinein verwalteten. Ein Triumph schien somit schon zum Greifen nah.

Ducati-Exodus: Zerbrechen die MotoGP-Dominatoren? (05:56 Min.)

Späte Zeitstrafe lässt Zarco und Honda nochmal zittern

Doch in der Schlussphase dann der Schock: Die Stewards belegten das 'Team HRC' mit einer Zeitstrafe, nachdem es beim Boxenstopp zu einer Regelmissachtung gekommen war. Ganze 40 Sekunden würden am Rennende auf das Ergebnis Zarcos & Co. aufgerechnet werden. In der letzten Viertelstunde des dritten EWC-Laufes 2024 musste damit nochmal ordentlich gezittert werden, denn der Vorsprung Hondas auf Platz zwei betrug zu diesem Zeitpunkt nur knapp über 45 Sekunden. Routinier Takahashi, der den letzten Stint für HRC absolvierte, ließ jedoch nochmal richtig fliegen und fixierte damit den erneuten Triumph Hondas beim prestigeträchtigen Event.

47,860 Sekunden überquerte er die Ziellinie am Sonntag letztlich vor Karel Hanika, der den letzten Stint für das amtierende Weltmeisterteam 'Yamalube YART Yamaha' gefahren war. Für Honda ist es bereits der 30. Erfolg bei den 8 Stunden von Suzuka - die Japaner sind Rekordsieger - und gleichzeitig der dritte in Serie, nachdem der größte Motorradbauer der Welt bereits 2022 und 2023 triumphiert hatte. Platz drei ging an Suzuki, gefolgt von Ducati und BMW.

Takumi Takahashi ist nun alleiniger Rekordsieger in Suzuka, Foto: Honda Racing Corporation
Takumi Takahashi ist nun alleiniger Rekordsieger in Suzuka, Foto: Honda Racing Corporation

Johann Zarco in elitärem MotoGP-Kreis mit Rossi, Doohan und Co.

Während sich Takahashi mit sechs Erfolgen und alleiniger Rekordsieger der 8 Stunden von Suzuka nennen darf, war es für Nagoe und Zarco der erste Triumph. "Ich fühle mich fantastisch. Denn wenn du den Sieg als Ziel ausgibst, ist es eine große Erleichterung [ihn auch zu holen, Anm.]", freute sich der LCR-Pilot im Anschluss. "Ich bin sehr stolz, das gibt viel Motivation. Takumi hat mich mit seiner Pace und Kontrolle über das Rennen sehr beeindruckt und ich bin sehr zufrieden mit Teppeis Fortschritten seit dem Training. Wir haben alle drei Fahrer gebraucht, um hier gewinnen zu können."

Zarco steht damit nun in einer Reihe mit MotoGP-Legenden wie Valentino Rossi, Wayne Rainey, Eddie Lawson oder Mick Doohan, die sich in den 80er-, 90er- und frühen 2000er-Jahre in die Siegerliste der 'Suzuka 8 Hours' eingetragen hatten. Der letzte Suzuka-Sieger vor Zarco, der gleichzeitig auch MotoGP-Stammfahrer war, war Pol Espargaro im Jahr 2016, der damals noch für Tech3 Yamaha in der Königsklasse gefahren war.

Von Espargaro und Zarco abgesehen, wagten sich zuletzt jedoch kaum noch MotoGP-Stars nach Suzuka. Wenn ihr wissen wollt, warum dem so ist und warum ausgerechnet Weltmeister Francesco Bagnaia und Ducati dem irgendwann ein Ende setzen könnten, dann bekommt ihr hier alle Infos: