Im November wurde bekanntgegeben, dass an der Spitze des kommerziellen Rechteinhabers der Formel 1 ein Führungswechsel bevorstehen würde. Liberty-Media-CEO Greg Maffei trat Ende des Jahres zurück und wurde interimsmäßig durch John Malone ersetzt. Am Mittwochnachmittag US-amerikanischer Zeit gab Liberty Media nun bekannt, wer die langfristige Nachfolge von Maffei antreten wird.
Der neue Boss hört auf den Namen Derek Chang und wird gleichzeitig den Titel als Präsident und als Chief Executive Officer (CEO) tragen, wie Liberty in einer Presseaussendung bekanntgab. Bei Chang handelt es sich um eine interne Nachbesetzung. Bereits seit März 2021 war er in verschiedenen Aufgabengebieten als Director bei Liberty Media aktiv, darunter auch beim hauseigenen TV-Anbieter DirecTV.
Neuer Chef bei Liberty Media: Amtsantritt am 1. Februar
Vor seinem Aufstieg an die Spitze des Medienunternehmens war er Leiter des Streaming-Dienstes EverPass Media. Auch mit Sport konnte Chang schon Erfahrung sammeln: Von 2018 bis 2020 leitete er ein Programm der US-Basketballliga NBA zu mehr Marktpräsenz in China.
Sein Amt wird Chang offiziell am 1. Februar 2024 antreten, bis dahin bleibt Malone an der Spitze von Liberty Media. Für die Formel 1 ändert sich damit der direkte Ansprechpartner. F1-Boss Stefano Domenicali ist einem Ausschuss von Liberty Media unterstellt, dem er Bericht erstatten muss. Neben Chang befinden sich auch Malone in seiner Rolle als Vorsitzender, sowie Dob Bennett als Vize-Vorsitzender und Ex-F1-Boss Chase Carey in diesem Gremium. Careys Rückkehr zu Liberty Media wurde erst im Dezember bekanntgegeben.

"Ich freue mich sehr, Derek als CEO von Liberty Media begrüßen zu dürfen. Seine Erfahrung sowohl in Rollen im operativen und Investment-Geschäft, sein umfassendes Verständnis unserer Branchen und seine Vertrautheit mit Liberty machen ihn zur idealen Führungspersönlichkeit für das nächste Kapitel von Liberty“, wurde Malone zu der Neubesetzung der Liberty-Führung zitiert.
"Ich persönlich arbeite seit über 25 Jahren mit Derek zusammen und bin immer wieder beeindruckt von seinem Führungsstil, seinem umfassenden Fachwissen und seiner globalen Perspektive", so Malone weiter. In der Pressemitteilung kam auch Chang selbst zu Wort. Er wurde folgendermaßen zitiert: "Ich hatte das Privileg, während meiner Zeit bei TCI und DIRECTV und später als Vorstandsmitglied von Starz und Liberty viele Jahre lang mit John Malone und dem Liberty-Team zusammenzuarbeiten, und ich bewundere seit langem ihre Erfolgsbilanz bei der Wertschöpfung für Investoren und Partner."
"Unser derzeitiger Fokus ist klar: die Optimierung der Portfoliostruktur mit der Abspaltung von Liberty Live und die Unterstützung des Wachstums unserer attraktiven operativen Vermögenswerte, einschließlich F1 und MotoGP nach der Übernahme, um deren Dynamik fortzusetzen und in die Zukunft zu investieren", formulierte der neue Chef die Mission seines Unternehmens.
2017 übernahm Liberty Media die Führung der Formel 1. Die kommerziellen Rechte der größten Rennserie der Welt ließ sich der US-Konzern damals acht Milliarden US-Dollar (nach heutigem Kurs ca. 7,76 Mrd. Euro) kosten. Seitdem hat die Königsklasse rapide an Wert gewonnen. 2023 war die Rede von 20 Milliarden Dollar, die der saudische Staatsfond für die Übernahme der Formel 1 zu zahlen bereit gewesen wäre. Liberty Media gab 2024 auch die geplante Übernahme der MotoGP bekannt. Noch ist der Deal allerdings nicht unter Dach und Fach. Derzeit ist eine Untersuchung der EU im Gange.
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