Der Saisonauftakt der MotoGP beim Thailand GP steht bevor. Mit im Schlepptau hat die Königsklasse natürlich wieder die Nachwuchsserien. Die Moto2 steht seit jeher für Abwechslung pur, was 2025 in ganz besonderem Maße gelten dürfte. Motorsport-Magazin.com fasst zusammen, worauf ihr euch freuen dürft.

Moto2-Titelkampf: Ein Fall für die 'alten Hasen'?

Einen klaren Titelfavoriten in der Moto2 zu benennen, erscheint dieses Jahr unmöglich. Zu viele hochklassige Piloten tummeln sich Feld, einige schon seit mehreren Saisons. Als erster Anwärter muss wohl Aron Canet, Vizemeister von 2024, gelten. Der Spanier legte im Vorjahr seinen Fluch der Sieglosigkeit endlich ab und drehte auch bei den Testfahrten in Jerez ordentlich auf.

Aron Canet beim Test in Jerez
Für Aron Canet ist der Titel der Anspruch, Foto: Pirelli

Seine Konkurrenz ist aber breit gefächert. Beim Werksteam von Luca Boscoscuro wollen Alonso Lopez und Neuzugang Celestino Vietti für Furore sorgen. Jake Dixon ist zu MarcVDS gewechselt und fährt nun ebenfalls auf einer Boscoscuro. Tony Arbolino, Vizemeister von 2023, ist die Hoffnung des neuen Nachwuchsteams von Pramac-Yamaha. Sergio Garcia wird sich aus seiner Krise nach dem verpassten MotoGP-Aufstieg arbeiten wollen, aber der Spanier verletzte sich bei den Testfahrten.

Und da hört die Liste nicht auf. Beim Amerikaner Joe Roberts lebt der Traum von der MotoGP weiterhin. Auch sein Teamkollege Marcos Ramirez sollte nicht unterschätzt werden. Und dann ist da noch der Top-Neuzugang bei der deutschen Mannschaft von Intact GP. Auch Manuel Gonzalez holte 2024 seinen ersten Sieg und wurde am Ende sogar Gesamtdritter. Am letzten Testtag in Spanien setzte er die Bestzeit. Es gibt also weit mehr als eine Handvoll an Fahrern, bei denen eine Einmischung in den Titelkampf keine Überraschung wäre.

Manuel Gonzalez in der Intact GP Box
Manuel Gonzalez fuhr Bestzeit beim Test, Foto: Intact GP

Der nächste Schritt: Drei Ex-Rookies im Angriffsmodus

Damit sind wir mit den möglichen Spitzenfahrern aber noch nicht durch. Drei weitere Piloten dürften den Aufstieg nach ganz vorne nach vielversprechenden Rookie-Jahren fest im Blick haben. Diogo Moreira, Senna Agius und Deniz Öncü konnten allesamt in ihrer ersten Moto2-Saison bereits auf das Podium fahren.

Besonders Moreira fiel dabei bereits mit herausragendem Speed im Qualifying auf. Diese Stärke stellte der Brasilianer bei den Testfahrten erneut unter Beweis. Wenn er das Haushalten mit den Pirellis noch etwas verbessert, dürfte er ein heißer Außenseitertipp sein.

Aber auch Agius und Oncü können den nächsten Schritt machen. Mit den Teams von Intact und Ajo haben sie hervorragende Unterstützung im Rücken. Doch nur der Australier kann auch von einem starken Teamkollegen profitieren. Öncu hingegen muss schon im zweiten Jahr die Führungsrolle seiner Mannschaft einnehmen, denn sein neuer Stallgefährte ist ein Rookie.

Deniz Öncü beim Test in Jerez
Deniz Öncü wird zur Nummer Eins bei Ajo, Foto: Red Bull Content Pool

Was kann Supertalent David Alonso im ersten Moto-Jahr leisten?

Womit wir auch schon beim ersten Neuling der Saison sind. Und das ist nicht irgendwer. David Alonso hat der Moto3 2024 so sehr den Stempel aufgedrückt, wie niemand zuvor. Die 14 Saisonsiege des Kolumbianers gingen in die Geschichte der Motorrad-WM ein. Besonders zum Ende des Jahres war er mit sieben Siegen in Serie nicht mehr zu stoppen.

David Alonso beim Test in Jerez
Das Paddock ist gespannt auf David Alonsos Moto2-Debüt, Foto: Aspar

Dass der junge Kolumbianer bei seinem Aufstieg sofort daran anknüpfen kann, darf natürlich nicht erwartet werden. Die Umstellung auf die deutlich größere und leistungsstärkere Kalex seines Aspar-Teams fällt den Junioren traditionell schwer. Aber es handelt sich hier eben auch um ein Ausnahmetalent. Bei den Testfahrten ließ er noch nicht aufhorchen. Er müsse noch zu viel nachdenken auf dem Motorrad, erklärte der Moto3-Weltmeister. Doch wer ihn in kleinsten Klasse verfolgt hat, der weiß, wie schnell Alonso zu lernen im Stande ist.

Nicht nur Alonso: Weitere spannende Rookies

Auch wenn Alonso im Rampenlicht steht, so darf sich die mittlere Klasse über weiteres frisches Blut freuen. Es sind einige vielversprechende Talente dabei. Deniz Öncüs neuen Teamkollegen haben wir schon angedeutet. Collin Veijer findet aufgrund seiner Körpergröße von 178 cm deutlich besser auf einer Moto2-Maschine Platz. Der Niederländer gilt als die große Motorrad-Hoffnung seines Landes.

Collin Veijer in der Ajo-Box
Collin Veijer ist die Motorrad-Hoffnung der Niederländer, Foto: Red Bull Content Pool

Neben ihm wird es wieder einmal spanisch. Dani Holgado ist nun Teamkollege von Alonso bei Aspar und war bei den Tests komplett auf Augenhöhe mit dem Jungstar. Am Ende trennten die beiden zwei Tausendstel. Ein weiterer aufgestiegener Spitzenfahrer der Moto3 ist Ivan Ortola. Er darf beim Weltmeister-Team von MT Helmets MSi Ai Ogura beerben und sollte damit ebenfalls sehr gute Voraussetzungen haben.

Dann ist da noch der mit Abstand beste Rookie der Testfahrten, der dritte Spanier im Bunde. Dass Adrian Huertas sich deutlich schneller zurechtfand als die Moto3-Aufsteiger, sollte nicht verwundern. Der Italtrans-Pilot kommt als Weltmeister der Supersport-WM ins Paddock. Die Motorräder dort sind in Sachen Größe und Leistung wesentlich näher an der Moto2. Umsteiger aus dieser Kategorie haben schon mehrfach überraschen können, Manuel Gonzalez etwa nahm auch diesen Karriereweg. Huertas könnte also schon früher als die anderen Rookies für Furore sorgen.

Was erwartet ihr euch von der Moto2-Saison 2025? Habt ihr einen Favoriten? Sagt es uns in den Kommentaren.