Bevor die 22 Piloten am Freitag das erste Freie Training unter die Räder nehmen konnten, hielt ein Update des IT-Sicherheitsdienstleisters Crowdstrike etliche WM-Beteiligte in Atem. Die Betroffenen wurden vor allem wegen der großen Probleme im Luftverkehr sprichwörtlich „ausgebremst“!
Viele Fluggesellschaften mussten geplante Flüge komplett streichen oder konnten erst viele Stunden später gestartet werden. In den USA stoppte beispielsweise die Luftfahrtaufsicht alle Flüge, nur Flugzeuge, die sich zu Beginn des weltweiten Problems in der Luft befanden, durften noch landen. Danach ging stundenlang nichts mehr!
Die Lufthansa-Tochter Eurowings strich alle innerdeutschen Flüge sowie die von und nach Großbritannien mit Abflugzeit bis 15.00 Uhr. Wie ernst die Lage zeitweise war, zeigt auch, dass in Norddeutschland mehrere Kliniken geplante Operationen absagen mussten. In Großbritannien war ein System zur Buchung von Arztterminen im Gesundheitsdienst NHS lahmgelegt. Auch der britische Fernsehsender Sky News und die Londoner Börse London Stock Exchange hatten mit den Problemen zu kämpfen.
Erst am Nachmittag entspannte sich die Lage langsam. Wie Crowdstrike-Chef George Kurtz mitteilte, sei der Fehler entdeckt und behoben worden. Damit alles wieder anlief, mussten allerdings zunächst die Systeme der Kunden wieder auf den neuen Stand gebracht werden. Kurtz betonte ausdrücklich, dass die Ursache des Problems weder eine Cyberattacke noch ein Sicherheitsvorfall war!
Ausgebremst wurde nicht nur die Redaktion von Motorsport-Magazin.com, sondern auch alle Hersteller, Teams, Fahrer, Sponsoren, Partner sowie weitere Beteiligte an der Elektro-Weltmeisterschaft. Am Mittwoch hatten wir in unserer Vorschau auf das London-Event exklusiv berichtet, dass der TV-Sender DF1, der als Nachfolger von ProSieben die zehnte Saison der Elektro-Rennserie live überträgt, wie schon zuvor in Monte Carlo, eben nicht live aus London berichten würde.
Ein Fakt, der schon seit mehreren Wochen feststeht, wie Christopher Hemscheidt, Kommunikations- und Marketingchef der DF1 Medien GmbH auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigte.
Demnach hatte der Sublizenznehmer DF1 schon vor längerer Zeit entschieden, das Tennisturnier „Hamburg Open“ in sein Programm aufzunehmen, das an diesem Wochenende parallel zum Formel-E-Finale über die Bühne geht.
Nach Intervention einiger Beteiligter an der Formel-E-WM steckten die Verantwortlichen (Rechteinhaber ServusTV, Formel E und DF1) die Köpfe zusammen und suchten nach einer zufriedenstellenden Lösung für alle Beteiligten. Am heutigen Freitag teilte der Münchner Sender DF1 gegenüber Motorsport-Magazin.com mit, „dass die Programmstruktur von der Direktion nachjustiert wurde“!
Was bedeutet, dass nun alle Sessions (Qualifying und Rennen) am Samstag und Sonntag jeweils um 14:00 und 18:00 Uhr deutscher Zeit doch von DF1 live gezeigt werden. „Es war eine große Herausforderung, alle Beteiligten von der jetzigen Entscheidung zu überzeugen“, betonte Hemscheidt gegenüber Motorsport-Magazin.com.
Vor allem die Tatsache, dass Deutschlands Tennis-Ass Alexander Zverev am Samstagnachmittag das zweite Halbfinale bestreitet und damit die Möglichkeit besteht, auch ins Finale am Sonntagnachmittag einzuziehen, sorgte für großes Kopfzerbrechen. Denn in diesem Fall dürfte der Auftritt des Tennis-Weltranglistenvierten bei den Fans wohl mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, als der WM-Showdown in der Millionenmetropole London. Demzufolge gehört auch DF1 ein Lob, weil die Verantwortlichen der Formel-E-Weltmeisterschaft den Vorzug gaben, was sicherlich nicht selbstverständlich ist…
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