Das Macau-Monster hat wieder zugeschlagen! Raffaele Marciello gewinnt das Qualifikationsrennen zum Macau GT World Cup 2024. Damit hat sich der BMW-Werksfahrer gleichzeitig die Pole Position für das am Sonntag folgende Hauptrennen (05:25-06:35 Uhr deutscher Zeit, im Livestream auf YouTube) über 16 Runden gesichert.

Marciello hatte das Quali-Rennen vom ersten Startplatz aufgenommen. Der Italo-Schweizer geriet nur nach dem fliegenden Start in die Bredouille, als der Zweitplatzierte und BMW-Markenkollege Dries Vanthoor kurzzeitig die Führung übernahm. Eingangs der Lisboa-Kurve kam der Belgier aber ein wenig zu weit nach außen, sodass Marciello auf der Innenseite durchschlüpfen konnte. In den folgenden 12 Runden ließ der 29-Jährige nichts anbrennen.

Raffaele Marciello vor drittem Sieg beim Macau GT World Cup

Marciello und Macau - das ist inzwischen eine sichere Wette: 2019 und 2023 gewann er das Hauptrennen ebenfalls von der Pole Position, damals allerdings noch im Mercedes-AMG GT3. Der diesjährige Markenwechsel nach München hat Marciello auf dem berühmten Stadtkurs offensichtlich nicht geschadet. BMW kann sich jetzt gute Hoffnungen auf den nächsten Sieg nach 2018 machen, obwohl die M4 GT3 über Nacht eine BoP-Verringerung des Ladedrucks hinnehmen mussten.

Marciello und Vanthoor - Teamkollegen in der WEC - bescherten BMW einen Doppelsieg im Quali-Rennen auf der 6,120 Kilometer langen, ultra-anspruchsvollen Strecke. Das knapp 30-minütige Rennen ging überraschend komplett ohne Zwischenfälle über die Bühne. Ganz anders als am Samstag bei der Formula Regional, als sieben (!) rote Flaggen das Qualifying zu einer Farce verkommen ließen...

Le-Mans-Sieger Fuoco führt Ferrari aufs Podium

Hinter den beiden BMW komplettierte Antonio Fuoco das Podium als Dritter. Der Ferrari-Pilot schaffte es beim Start, seinen Vordermann und Macau-Superstar Maro Engel zu überholen - an dieser Konstellation sollte sich bis zum Zieleinlauf nichts mehr ändern. Fuoco, amtierender Le-Mans-Gesamtsieger mit Ferrari, fährt dieses Jahr seine ersten Rennen im 296 GT3 und hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Mercedes-Ass Engel, der dreifache Macau-Sieger, musste sich mit dem vierten Platz begnügen.

BMW-Veteran Augusto Farfus gelang als Fünftem ebenfalls eines von wenigen Überholmanövern: Beim Start schnappte sich der Macau-Sieger von 2018 seinen Markenkollegen Sheldon van der Linde und übernahm die fünfte Position. Mit van der Linde auf P6, fuhren alle vier BMW M4 GT3 in die Top-6 des Klassements. BoP-Diskussionen im Fahrerlager dürften auch in Macau zur Tagesordnung gehören. "Darüber wird immer geredet, aber letztes Jahr bin ich auch von der Pole gestartet - und da saß ich noch in einem Mercedes", hatte Marciello schon vor dem Start keine Lust auf derlei Gespräche.

Die beiden belgischen Porsche-Piloten Alessio Picariello und Laurens Vanthoor, Dries' älterer Bruder und Sieger von 2016, belegten die Plätze sieben und acht. Christopher Haase bei seinem letzten Einsatz als Audi-Werksfahrer - die Ingolstädter stampfen das Programm zum Saisonende ein - landete auf P9. Der siebenmalige Macau-Sieger (F3 und GT3) Edoardo Mortara kam nicht über den zehnten Platz hinaus. Bei seinem ersten Start im Lamborghini gelang dem von P11 gestarteten Italo-Schweizer nur ein Überholmanöver gegen Ricardo Feller (Audi). Mortara zeigte sich schon nach dem Qualifying am Freitag völlig enttäuscht - seine Laune dürfte sich kaum gebessert haben.

Enttäuschend lief es für den eigentlich bärenstarken Mercedes-Werksfahrer Jules Gounon, der den 22. und damit letzten Platz belegte. Der Andorraner hatte das Rennen nach einem Unfall am Freitag von ebenjener Position aufgenommen und konnte keine Plätze gutmachen. Im Gegensatz zu Luca Engstler (Lamborghini), konnte Gounon zumindest an den Start gehen: Lambo-Fahrer Engstler musste nach seinem schweren Qualifying-Unfall aussetzen.

Macau GT World Cup 2024: Ergebnis Qualifikations-Rennen

Pos.FahrerHerstellerRückstand
1Raffaele MarcielloBMW12 Runden
2Dries VanthoorBMW+0.666
3Antonio FuocoFerrari+1.846
4Maro EngelMercedes+4.505
5Augusto FarfusBMW+6.388
6Sheldon van der LindeBMW+6.761
7Alessio PicarielloPorsche+10.242
8Laurens VanthoorPorsche+12.107
9Christopher HaaseAudi+14.453
10Edoardo MortaraLamborghini+18.258
11Ricardo FellerAudi+18.653
12Daniel JuncadellaMercedes+26.111
13Yifei YeFerrari+26.372
14Ralf AronMercedes+31.961
15Thomas PreiningPorsche+33.932
16Daniel SerraFerrari+34.436
17Laurin HeinrichPorsche+35.168
18Matteo CairoliLamborghini+36.619
19Adderly FongAudi+38.829
20Hongli YePorsche+39.395
21Kuai YuAudi+47.334
22Jules GounonMercedes+55.327