Ein Blick auf die Formel-1-Saison 2024 von Kevin Magnussen lässt nachvollziehen, warum er mit Jahresende sein Haas-Cockpit verlor und damit wohl endgültig raus ist aus der WM. Anfangs viel Lärm um wenig Punkte, doch wie das Jahres-Zeugnis von Motorsport-Magazin.com genauso verdeutlicht: Es war in den letzten Tagen ein Abschied mit erhobenem Haupt.

Qualifying-Statistik von Kevin Magnussen in der Formel 1 2024

(Sprint-)Qualifying
Bestes Ergebnis7 (1x)
Q3-Teilnahmen4
Ø Ergebnis13,8
Ø Zeit-Rückstand auf Teamkollegen+ 0,195
Siege im Quali-Duell7 zu 18

Kevin Magnussen im Qualifying: Wie schon im letzten Jahr bekam Magnussen samstags gegen Nico Hülkenberg regelmäßig ordentliche Hausaufgaben mit. Zum Abschluss zog Magnussen darauf Bilanz. Was war hier schiefgelaufen? Er bekam es auf der Bremse nicht gebacken. In mehrerlei Hinsicht. Zum einen bremsen die Ground-Effect-Autos ungern aggressiv in Kurven hinein. Magnussen, der sich beim Berühren der Bremse sofort ordentlich Biss wünscht, kam damit nicht zurecht.

Verschlimmert wurde das mit einer generell schwachen und etwas wankenden Haas-Bremse. So hatte Magnussen teilweise kein Vertrauen am Limit im Qualifying. Das summierte sich im Jahresverlauf. Ein Update machte es im Herbst besser, doch der Grund-Tenor bleibt: Das Qualifying war nicht Magnussens Disziplin.

Renn-Statistik von Kevin Magnussen in der Formel 1 2024

Rennen
Bestes Ergebnis7 (1x)
Top-105
Ø Zielankunft13
Ausfälle0
Punkte16
WM-Platz15.

Kevin Magnussen im Rennen: Die Rechnung für die Qualifying-Schwäche war teuer. Tatsächlich, so urteilte das Team, war Magnussen im Rennen kaum schlechter als Hülkenberg. Aber wenn einer aus den Top-10 startet und einer aus den Untiefen des Feldes, dann ist klar, wer bei ähnlichen Leistungen im Rennen dann die Ergebnisse einfährt.

Mehrmals wurde Magnussen so zum strategischen Wasserträger degradiert. Seine harte Fahrweise beim Aufhalten von schnelleren Konkurrenten verhalf Hülkenberg aber sogar mehr als einmal zu Punkten. Und wenn Magnussen endlich einmal vorne landete, dann konnte er oftmals auch zeigen, dass er zumindest im Renn-Trimm wirklich Hülkenberg ebenbürtig war.

Die Formel-1-Ergebnisse 2024 von Kevin Magnussen

Nirgendwo war Magnussens vorhandener Grundspeed deutlicher als mit dem starken siebten Platz von Mexiko. Es war bei weitem sein bestes Saisonrennen. Wenngleich man anmerken muss: Wie er in Saudi-Arabien und Miami als Hülkenbergs Heckschütze viel schnellere Autos in Schach hielt, war für sich große Klasse. Einen schalen Beigeschmack hinterließen seine dabei teils sportlich nicht mehr sauberen Methoden. Ein paar Fehler waren es zu viel, und in Baku musste Magnussen schließlich wegen einer Sperre aussitzen.

Die Formel-1-Saison 2024 von Kevin Magnussen im Fahrer-Ranking von MSM

MSM-RankingNote (Platz)
Gesamtnote3,30 (16.)
Redaktionsnote3,18 (18.)
Lesernote3,43 (16.)
Bestes RennenMexiko (1,30)
Schlechtestes RennenMiami (5,13)

Das sagt Motorsport-Magazin.com zu Kevin Magnussens 2024: Die Saison war besser, als sie nach einem oberflächlichen Blick auf die Ergebnisse scheinen mag. Nur deshalb können wir die Qualifying-Schwäche aber nicht ignorieren. Die Formel 1 ist eng, und Überholen zu schwer. Da sind die durchschnittlichen zwei Zehntel Rückstand auf die Benchmark Hülkenberg schlicht zu viel. Wenn Magnussen ein perfektes Auto braucht, um die Pace noch abzurufen, so ist es verständlich, dass Haas ihn für 2025 austauscht. Die Formel 1 verliert dadurch aber einen besonderen Charakter.

Geheimnis um Lewis Hamiltons ersten F1-Test mit Ferrari (15:40 Min.)