Heimrennen Nummer drei für Haas in der Formel-1-Saison 2024. In den ersten beiden Trainingseinheiten in Las Vegas machte das Team eine gute Figur. Schlagen sie im Mittelfeld nach einem schwierigen Wochenende in Sao Paulo zurück?
Wo steht Haas in Las Vegas wirklich?
Die Vorzeichen könnten schlechter stehen. "Ich habe mich gut im Auto gefühlt. Das ist auf einer Strecke wie dieser von unschätzbarem Wert", gab Nico Hülkenberg zu verstehen. Mit niedrigen Luft- und Streckentemperaturen und Höchstgeschwindigkeiten von fast 350 km/h stellt der Las Vegas Strip Circuit eine besondere Herausforderung dar.
Zusätzlich weist der Straßenkurs aber noch eine altbekannte Tücke auf, wie Kevin Magnussen feststellte: "Das ist eine komische Strecke, weil die Oberfläche sehr rutschig ist und man viel herumrutscht", so der Däne. "Die Reifen bekommen dann Graining. Die Strecke entwickelt sich jede Runde weiter und man gewinnt Sekunden [an Rundenzeit, d. Red]. Es ist schwierig, sich sehr selbstbewusst zu fühlen."
Unter Graining versteht man ein Phänomen im Rennsport, bei dem sich die oberste Gummischicht eines Reifens abschält und in Fasern an der Oberfläche kleben bleibt. Dadurch verringert sich der Kontakt mit dem Asphalt und der Grip lässt nach. Ein Problem, das gerade im Renntrimm starke Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Haas-Teamchef Ayao Komatsu weiß dieses Problem aber einzuordnen: "Das Problem, das wir mit dem Graining haben, ist, glaube ich, für alle gleich." Sein Lösungsansatz: "Wir müssen Feintuning mit dem (Reifen-)Management betreiben, um eine etwas bessere Konstanz zu erhalten."
Oberste Devise bei Haas: WM-Punkte
Das Endergebnis des ersten Freien Trainings spiegelt nicht wider, wie oft und lange sich die beiden Haas-Piloten unter den schnellsten Zehn bewegten. Im FP2 erreichten Magnussen und Hülkenberg die Plätze sieben und neun. "Wir werden versuchen, noch etwas mehr Leistung abzurufen", beschrieb Hülkenberg das weitere Programm. "Wir können am Renntag um die Rolle des fünftschnellsten Teams und um Punkte kämpfen."
Diese Punkte könnten dem Team aus Kannapolis Millionen einbringen. Nach Alpines Lucky-Punch in Brasilien musste Haas den begehrten sechsten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft abtreten. In den letzten drei Rennen wird der Rennstall alles daran setzen, mindestens vier Punkte auf das Team aus Enstone gutzumachen, um P6 zurückzuerobern.
Während Haas sich mit dem Trainingsdonnerstag zufriedengeben kann, sind die Formel-1-Fahrer stinksauer. Der Konflikt zwischen der Fahrergewerkschaft GPDA und dem FIA-Präsidenten ging vor dem Las-Vegas-GP in die nächste Runde. Mehr darüber erfahrt ihr in diesem Video:
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