Lando Norris und Max Verstappen sorgten in Austin für den Aufreger des Rennens. Die beiden Kontrahenten um den Formel-1-Titel 2024 lieferten sich ein rundenlanges Duell, das Norris scheinbar für sich entscheiden konnte. Die Stewards bestraften den WM-Zweiten allerdings anschließend für ein Überholmanöver außerhalb der Streckenlimits.
Bei der Woking-Mannschaft stößt das auf viel Unverständnis. Die Papaya-Orangen sehen in Max Verstappen den Übeltäter, der Norris im fraglichen Moment nicht genügend Platz gelassen habe. Bei Red Bull sieht man das naturgemäß anders. Sowohl Verstappen als auch Motorsportberater Dr. Helmut Marko und Teamchef Christian Horner stellten sich hinter die Entscheidung der Regelhüter. "Das ist es, was das Reglement sagt. [Norris hat] außerhalb der Strecke mit Vorteil überholt, das ist ganz klar", analysierte Marko.
Max Verstappen erinnert: Ich wurde auch für so etwas bestraft
Max Verstappen ist derselben Meinung: "Die Regeln sind ziemlich klar: Man darf nicht außerhalb der weißen Linien überholen. Ich wurde 2017 dafür bestraft und habe damals so ein Podium verloren", erinnert sich der WM-Führende. Damals hatte er auf der letzten Runde Kimi Räikkönen innen in Kurve 17 überholt und war dabei mit allen vier Reifen neben die Strecke gefahren. Ob die damalige Situation mit jener im USA-GP 2024 zu vergleichen ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.
McLarens Argumentation, dass Norris von der Strecke gedrängt wurde, kann Verstappen nichts abgewinnen. Dabei konnte er sich einen Seitenhieb gegen die Führenden der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft nicht verkneifen: "Sie beschweren sich in letzte Zeit sowieso über vieles. Aber es steht ganz klar in den Regeln: Außerhalb der weißen Linie, dort kann man nicht überholen."
Auch Marko, der vor wenigen Tagen viel Kritik von McLaren-CEO Zak Brown einstecken musste, zeigte sich nach dem USA-GP genervt von den Spitzen, welche zwischen den beiden Topteams ausgetauscht werden. Zentrales Thema waren dabei nicht nur Markos Kommentare über die mentale Verfassung von Norris, sondern auch die Kontroverse rund um den Red-Bull-Unterboden.
Schluss mit dem Theater: Marko fordert Auslaufzonen wie in Österreich
Im Falle der Austin-Strafe will Marko dem einen Riegel vorschieben: "Das haben ja nicht wir entschieden, sondern die Stewards." Seiner Meinung nach gehört die betreffende Stelle auf dem Circuit of the Americas sowieso geändert. Das Grundproblem, weshalb es dort häufig zu derartigen Aktionen kommt, ist, dass die Auslaufzone asphaltiert ist.
"Ich würde sagen: 'Let them race' und dann auf unser System, das wir in Österreich eingeführt haben, umstellen. Denn dort bist du automatisch langsamer und dann wäre das ganze Theater kein Thema", fordert Marko. Auf dem Red Bull Ring gibt es seit diesem Jahr schmale Kiesstreifen direkt hinter der weißen Linie. Dadurch gerät ein Fahrer, der die Streckenlimits überschreitet, ins Kies, und verliert auf natürlichem Weg Zeit und Geschwindigkeit.
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