"Ich hoffe, dass ich mit BMW Weltmeister werden kann." Mit dieser Kampfansage war Toprak Razgatlioglu nach seinem Überraschungsabgang von Yamaha Anfang Januar in die Superbike-Saison 2024 gestartet. Was damals wie eine Wunschvorstellung klang, ist knapp zehn Monate später Realität. Platz zwei im ersten Hauptrennen beim Saisonfinale in Jerez genügt dem Türken, um sich zum zweiten Mal zum Superbike-Weltmeister zu krönen. Der erste WM-Titel für BMW ist damit eingetütet, Nicolo Bulegas fünfter Saisonsieg bleibt bedeutungslos. Dominique Aegerter wird starker Neunter, Philipp Öttl kommt auf P18 ins Ziel.

In der Fahrer-WM hält Razgatlioglu nun bei 493 Punkten. Da 2024 nur noch 37 Zähler zu vergeben sind, kann ihn Bulega (41 Punkte Rückstand) in den letzten beiden Rennen am Sonntag nicht mehr einholen.

WSBK Jerez - Lauf 1: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Bulega, 2. Razgatlioglu, 3. A. Lowes, 4. Petrucci, 5. Lecuona, 6. Locatelli, 7, Vierge, 8. van der Mark, 9. Rinaldi, 10. Gerloff, 11. Iannone, 12. Redding, 13. Aegerter, 14. Bassani, 15. Bautista, 16. Rea, 17. S. Lowes, 18. Rabat, 19. Ray, 20. Nagashima, 21. Delbianco, 22. Öttl, 23. Mackenzie, 24. Bridewell, 25. Ryde, 26. Lopes, 27. Bernardi

WM-Ausgangslage: Toprak Razgatlioglu geht mit 46 Punkten Vorsprung in das letzte Wochenende der Saison 2024. Verliert er im 1. Hauptrennen weniger als zehn Punkte auf Nicolo Bulega, steht er als Weltmeister fest.

Start: Nicolo Bulega kommt gut weg und biegt führend in Kurve eins ein. Toprak Razgatlioglu folgt als Zweiter, dann Andrea Locatelli. Alex Lowes, Danilo Petrucci und Iker Lecuona bekämpfen sich um den vierten Rang. In Turn 2 schiebt Lowes Petrucci daraufhin von der Strecke, der Barni-Pilot fällt ans Ende des Feldes zurück und stürzt wenig später.

1. Runde: Alex Lowes holt die Lücke zu Locatelli direkt wieder auf und greift in der Schlusskurve an, kommt jedoch nicht vorbei.

Thomas Bridewell und Tarran Mackenzie kollidieren in der Pedrosa-Kurve T6 und scheiden beide aus.

2. Runde: Alvaro Bautista liegt im Kiesbett! Der entthronte Weltmeister stürzt in Turn 6. Er kann das Rennen nochmal aufnehmen, fährt aber weit hinterher.

3. Runde: Bulega zieht das Tempo an der Spitze an. Einzig Razgatlioglu kann noch halbwegs mithalten, liegt aber schon eine gute halbe Sekunde zurück. Lecuona hat sich unterdessen Platz vier von Alex Lowes geschnappt.

4. Runde: Alex Lowes kontert und holt sich P4 zurück.

6. Runde: Michael Ruben Rinaldi kommt zurück an die Box, er muss mit einem technischen Problem aufgeben. Bitter, den er lag auf Top-Ten-Kurs.

8. Runde: Bulega scheint Razgatlioglu bereits den Schneid abgekauft zu haben. Nachdem der Türke zwischenzeitlich etwas näher herankam, ist sein Rückstand nun erstmals auf über eine Sekunde angewachsen.

9. Runde: Namhaftes Duell um Rang elf: Jonathan Rea hat Andrea Iannone überholt.

12. Runde: Dominique Aegerter macht eine Position gut. Der Schweizer verdrängt Garrett Gerloff von Rang neun und hat nun Axel Bassani im Blick.

16. Runde: Razgatlioglu hat sich geschlagen gegeben, er liegt mittlerweile vier Sekunden hinter Bulega. Doch das ist egal, denn Platz zwei genügt ihm, um den WM-Titel vorzeitig klarzumachen.

18. Runde: Zweiter Sturz des Tages für Bautista. Erneut kann er das Bike nochmal aufheben und wieder weiterfahren.

20. und letzte Runde: Die vordersten Plätze sind allesamt bezogen. Bulega fährt den Sieg vor Razgatlioglu nach Hause.

Zieleinlauf: Bulega gewinnt, aber die Schlagzeilen schreibt Razgatlioglu. Mit Platz zwei steht er als erster BMW-Weltmeister der Superbike-WM fest! Locatelli komplettiert das Podium als Dritter, Alex Lowes wird Vierter. P5 geht an Lecuona vor Michael van der Mark und Xavi Vierge. Aegerter kommt nicht mehr an Bassani vorbei, er wird dennoch guter Neunter. Gerloff vervollständigt die Top Ten.

Rea kommt nicht über Platz elf hinaus, Iannone wird ebenfalls nur Zwölfter. Sam Lowes schnappt sich Platz 13, die letzten Punkte gehen an Scott Redding und HRC-Wildcard-Starter Tetsuta Nagashima. Philipp Öttl bleibt als 18. ohne Zählbares.