Mercedes-AMG bietet seinen Motorsport-affinen und vor allem gut betuchten Kunden eine Sonderversion des Mercedes-AMG GT3 an. 1.030.000,00 EUR (Preis exkl. USt.) soll der sogenannte 'Mercedes-AMG GT3 Edition 130Y Motorsport' kosten. Das Unternehmen aus Affalterbach fertigt nur 13 Modelle des Fahrzeugs an, das jetzt auf der Automotive Week in Pebble Beach, Kalifornien seine Weltpremiere gefeiert hat.
Gleichzeitig gewährt Mercedes-AMG einen Einblick in die künftigen Planungen für den Kundensport: Die 130-Jahre-Edition ist laut Herstellerangaben die letzte Mercedes-AMG GT3-Variante, die von einem Saugmotor angetrieben wird. Kundenteams und Rennfahrer müssen sich demnach künftig vom 6,3-Liter-V8-Sauger verabschieden, der offenbar durch ein aufgeladenes Aggregat ersetzt wird.
Mercedes-AMG GT3 ohne Homologations-Einschränkungen
Während in Rennserien wie der DTM, der GT World Challenge oder beim 24h-Rennen Nürburgring die GT3-Autos mittels der Balance of Performance künstlich eingebremst werden, konnten die AMG-Ingenieure beim 'Mercedes-AMG GT3 Edition 130Y Motorsport' aus den Vollen schöpfen: Der Motor entfaltet ohne Luftmengenbegrenzer und mit spezieller Abgasanlage eine Spitzenleistung von 680 PS - rund 130 Pferdestärken mehr als in den genannten Rennserien.
Auch die Aerodynamik-Komponenten erfuhren eine umfassende Weiterentwicklung und sollen den Abtrieb zum GT3-Basismodell um 15 Prozent erhöhen. Um dies zu erreichen, wurden der Frontsplitter und die Luftauslässe in den vorderen Kotflügeln umgestaltet. Änderungen an den Seitenschwellern, dem Unterboden sowie am Heckdiffusor steigern ebenfalls den Anpressdruck. Der breitere Heckflügel trägt zudem zur optimalen Aero-Balance bei.
DRS-Klappflügel beim GT3-Sondermodell von Mercedes
Neuer und zentraler Bestandteil ist das von der Formel 1 und der Class 1-DTM inspirierte Drag-Reduction-System (DRS). Per Knopfdruck am Lenkrad klappt das Hauptblatt des Heckflügels in eine flache Position und der Luftwiderstand wird verringert. Um die Aero-Balance sicherzustellen, fahren im gleichen Moment aktive Elemente am vorderen Unterboden aus. Durch diese Technologie sollen trotz des grundsätzlich hohen Abtriebs Spitzengeschwindigkeiten von über 315 Stundenkilometern möglich sein.
Im Gegensatz zu den im GT3-Reglement vorgeschriebenen Stahlscheiben bestehen die Bremsscheiben bei dem Sondermodell aus Karbon. Das soll nicht nur die Negativbeschleunigung verbessern, sondern auch aufs Fahrzeuggewicht einzahlen. Mercedes-AMG beziffert das GT3-Sondermodell mit einem Gewicht von 1.275 Kilogramm - rund 100 Kilo weniger als beim Rennwagen in der DTM (1.330 kg je nach BoP-Einstufung).
GT3-Prototyp fährt Rundenrekord in Bathurst
Eine Prototypen-Version des 'Mercedes-AMG GT3 Edition 130Y Motorsport' ist sogar schon vor den Augen der Öffentlichkeit gefahren. Im Februar 2024 stellte AMG-Fahrer Jules Gounon am Rande des 12-Stunden-Rennen von Bathurst einen neuen Rundenrekord auf: In 1:56.605 Minuten unterbot er die bisherige Rekordzeit auf dem 6,213 Kilometer langen Mount Panorama um 2,074 Sekunden.
Für mehr als eine Million Euro gibt es nicht nur das Rennauto: Zu jedem der 13 Sondermodelle gehört ein umfangreiches Auslieferungspaket. Dieses inkludiert neben einer speziell für das Sondermodell entwickelten Fahrzeugabdeckung eine komplette Rennausrüstung für die Fahrerin oder den Fahrer. Beinhaltet sind je ein personalisierter Rennanzug, Handschuhe, Rennunterwäsche und Schuhe. Ergänzt wird das Bekleidungsset durch einen hochwertigen und individuell gestalteten Helm.
Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: "Der einzigartige Mercedes-AMG GT3 Edition 130Y Motorsport ist der krönende Abschluss unseres aktuellen Motorsport-Portfolios. Er ist nicht nur streng auf 13 Einheiten limitiert, sondern auch die letzte GT3-Variante mit unserem ikonischen AMG 6,3-Liter-V8-Saugmotor. Mit dieser exklusiven Edition zeigen wir auch, was außerhalb einer offiziellen Homologation möglich ist und haben dafür einige technische Rafinessen und Leichtbauteile integriert."
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