Die MotoGP startet 2027 in eine völlig neue Ära. 850ccm-Motoren lösen die seit 2012 verwendeten 1000ccm-Triebwerke ab, sämtliche Ride-Height- und Holeshot-Devices werden verboten und die aerodynamischen Anbauten massiv beschnitten. All das steht bereits seit fast einem Jahr fest. Nun wurde aber eine weitere technische Revolution für die MotoGP bekannt.
Ab 2027: Pirelli statt Michelin in der MotoGP
Pirelli wird zur Saison 2027 - also parallel mit der Einführung des neuen Reglements - das Reifenmonopol von Michelin übernehmen. Die Franzosen haben dieses seit 2016 inne, der aktuelle Vertrag läuft mit Saisonende 2026 aus. Gerüchte über eine Übernahme durch Pirelli machten bereits am Thailand-Wochenende die Runde, am Donnerstagmorgen gab die MotoGP den Deal offiziell bekannt. Der Vertrag läuft bis Ende 2031.

Pirelli kehrte im Vorjahr in die Motorrad-Weltmeisterschaft zurück und fungiert seither als Reifenlieferant in der Moto3 und Moto2, wo man von Dunlop übernahm. Ab 2027 werden nun alle Klassen auf Pirelli-Pneus fahren, neben der MotoGP wird man auch in der MotoE Michelin nachfolgen.
MotoGP und Formel 1: Beide Königsklassen bei Pirelli
Pirelli hat damit 2027 ein beeindruckendes Motorsportportfolio vorzuweisen. Denn abgesehen von den vier Kategorien der Motorrad-Weltmeisterschaft ist der italienische Hersteller auch Ausrüster der Formel 1. In der Königsklasse auf vier Rädern läuft der Vertrag bis 2027, mit der Option auf eine Verlängerung für ein weiteres Jahr. Derzeit beliefert Pirelli auch die Superbike-WM und ihre Rahmenserien. Ende des Kontrakts ist hier aber 2026.

Für die MotoGP könnte der Pirelli-Deal, noch dazu im selben Jahr wie die Einführung des neuen Technischen Reglements, eine gewaltige Veränderung im Fahrverhalten der Motorräder und damit dem bestehenden Kräfteverhältnis bedeuten. Michelin war und ist stets bekannt dafür, hervorragende Hinterreifen herzustellen. Die Vorderreifen aus Clermont-Ferrand stehen aber seit jeher in der Kritik. Es wird spannend zu sehen sein, mit welchen Stärken und Schwächen Pirelli in der MotoGP Einzug hält.
Michelin sorgte in den vergangenen Jahren vor allem mit seinen Mindestreifendruckbestimmungen für Ärger in der MotoGP. Im Thailand-GP am vergangenen Wochenende kam es dadurch zu einer besonders kuriosen Situation mit Marc Marquez, die wir euch im folgenden Video erklären:
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